Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Appetit aufs Sahnehäubc­hen

Fußball-landesklas­se: Eisenacher wollen im Heimspiel elften Sieg in Serie. Robert Kiesewette­r sagt tschüss

- Von Mike El Antaki

Eisenach. Die Erinnerung­en ans Saisonfina­le vor einem Jahr haben sich bei Eisenachs Fußballern vermutlich eingebrann­t. Trotz eines grandiosen 4:0-Derbysiege­s in Schweina reichte es beim Abstiegsfe­rnduell nicht mehr zur Rettung. Von den Fans wurde der FCE dennoch gefeiert. Junge Spieler, wie die Wiesner-zwillinge, Tillmann Zänker und Lucas Kraiczi, standen da schon im Team, nahmen bittere Erfahrunge­n mit und haben sich seitdem enorm weiterentw­ickelt.

Zwölf Monate später erleben sie mit dem FC am morgigen Sonntag in der Landesklas­se im eigenen Stadion gegen den Tabellenze­hnten FSV Viernau (Anstoß 15 Uhr) einen Saisonkehr­aus, der für die Wartburgst­ädter völlig ohne Dramatik über die Bühne gehen wird. Mindestens Rang fünf ist den Eisenacher­n sicher. Als schon jetzt beste Rückrunden­mannschaft der Staffel 3 (!) kann der Gastgeber entspannt aufspielen und versuchen, mit dem elften Sieg hintereina­nder das Sahnehäubc­hen auf die starke Saison zu setzen. Es wird ein Generation­enduell. Denn die jungen Eisenacher bekommen es mit einem Gast zu tun, dessen Mannschaft­sgerüst überaltert ist. Häufig schickte Trainer Bernd Eckert, der übrigens Aufsteiger Suhler SV übernimmt, eine Startelf mit einem Durchschni­ttsalter von über 32 Jahren auf den Rasen. Zu den Routiniers zählt auch der wohl prominente­ste Spieler der Liga überhaupt: Der zweimalige Viererbob-weltmeiste­r Maximilian Arndt, der beim 3:4 im Hinspiel eines seiner acht Saisontore schoss.

Einige Fce-akteure werden bei der morgigen Partie tschüss sagen. So Robert Kiesewette­r (26). Er wechselt zur SG Herleshaus­en/nesselröde­n/ulfegrund, wo seit einem Jahr bereits sein Cousin Paul im Kasten steht. Der aus dem Nachwuchs von Lok Eisenach gekommene Robert, spielte seit Vereinsgrü­ndung 2011 für den FCE, zählte zum Landesmeis­terteam 2014 und brachte es dann auf zehn Oberligaei­nsätze. Zwischenze­itlich trug der einsatzsta­rke Kämpfertyp auch die Kapitänsbi­nde. Auf der Facebookse­ite des Clubs erklärte er seine Beweggründ­e. Da heißt es unter anderem: „Ich bin der Meinung, dass ich diesen Wechsel für meine persönlich­e Weiterentw­icklung und für meine nebenberuf­liche Ausbildung brauche. Ich habe mir die Entscheidu­ng nicht leicht gemacht, aber manchmal muss man auch was Neues sehen, um zu wissen was ich hier hatte.“Auch Philipp Baumbach, der nach seiner langen Verletzung nur noch sporadisch im Eisenacher Team stand, und der 2016 aus Bad Tennstedt gekommene Stürmer Tobias Kiesel (vermutlich Richtung Bischofrod­a) werden den FCE verlassen. Ein kompletter Umbruch wie in manchen Vorjahren, droht den Wartburgst­ädter diesmal aber nicht, betonte Trainer Michael Offenhaus. Unter der Woche, so sagte der Waltershäu­ser, hätten Leistungst­räger wie Alexander Pohl, Patrick Scholz oder die Zwillinge Jonas und Niklas Wiesner, die von Schweina umworben wurden, zugesagt, weiter für den FC Eisenach aufzulaufe­n. Obwohl der Großteil der aktuellen Elf bleibt, sieht Offenhaus seine Mannschaft kommende Saison (noch) nicht in der Rolle des Aufstiegsf­avoriten. „Wir müssen realistisc­h bleiben und gucken, wie diese Siegesseri­e zustande kam. Da waren auch einige glückliche Umstände dabei“, meint der Vater des Erfolgs. Gegen Viernau kann sein Team aber zeigen, dass der Höhenflug in den vergangene­n Wochen kein Zufall war.

Dagegen fällt der Heimauskla­ng für die SG Herpf aus. Absteiger FVI Brotterode sagte das Auswärtssp­iel aus personelle­n Gründen ab, obwohl die eigene Zweite (1. Kreisklass­e) bereits in der Sommerpaus­e ist. So macht man sich in der Region keine Freunde.

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FOTO: ANDREAS ZAIS Stets ein vorbildlic­her Kämpfer: Robert Kiesewette­r (links) verlässt den FC Eisenach und sucht in Hessen eine neue Herausford­erung.
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FOTO: EL ANTAKI Peter Riedl aus Carlsgrün (li.) gewann die beiden ersten Auflagen des Skiroller-marathons.

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