Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Arbeit mit Hightech-systemen
Komplexe, schwere Maschinen sind auf Baustellen, auf dem Acker oder im Wald nicht mehr wegzudenken
Krauthausen. Wenn etwa in Wäldern Starkholz geerntet wird, im Tiefbau Erde bewegt, im Hochbau schwere Bauteile millimetergenau eingepasst oder im Landschaftsbau Natursteine umgesetzt werden, geht das heute nur noch mit großen und kräftigen Maschinen. Man kennt sie alle und hat sie oft gesehen: Traktoren, Düngemaschinen, Pflüge, Baumaschinen, Radlader oder forstwirtschaftliche Erntemaschinen wie Harvester oder Forwarder.
Mechaniker/innen für Landund Baumaschinentechnik prüfen deren Bauteile auf Verschleiß und Funktion. Gibt es Probleme in elektronischen oder mechatronischen Systemen, diagnostizieren sie mit Prüf- und Messgeräten oder einem Computer die Fehlerursachen, beheben sie oder tauschen ganze Bauteile aus. Bei Bedarf erneuern sie auch Dichtungen, Schläuche oder Filter und wechseln Motoröle, Schmier- und Kühlmittel. Bei Reparaturarbeiten setzen sie Bohrer, Trennschleifer oder Schweißgeräte ein. Auch schwere Ersatzteile heben sie oft von Hand. Oft haben sie es mit ausgesprochenen Hightech-systemen zu tun. Harvester, Maschinen, mit denen Bäume gefällt, vom Astwerk befreit und die Stämme auf Länge gebracht werden, können mit Datensystemen ausgestattet sein, die einen Echtzeitdatenverkehr zwischen Fahrer/in und Holzernteorganisation ermöglichen. Beide Seiten sind so stets über die aktuellen Ziele und Ergebnisse des Holzeinschlags informiert.
Wenn in diesen komplexen Arbeitssystemen Störungen zu beseitigen sind, grenzen Mechaniker/innen für Land- und Baumaschinentechnik deren Ursachen mit modernen Mess- und Kontrollgeräten ein, bis das defekte Bauteil ausgemacht ist. Dafür benötigen sie ein hohes Maß an systematischem Denken und technischem Interesse. Mechaniker/innen für Land- und Baumaschinentechnik planen und organisieren die weiteren Arbeitsabläufe und berücksichtigen die technischen, zum Teil englischsprachigen Unterlagen der Hersteller (Schaltpläne, Teilezeichnungen, Funktionspläne) sowie bereits vorhandene Prüfprotokolle. Ihre Arbeiten dokumentieren sie in speziellen Kundendateien. Wenn sie Anlagen oder umgerüstete Maschinen an die Kunden übergeben, weisen sie diese in die fachgerechte Bedienung ein. (red)