Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Direkten Wiederaufstieg geschafft
SG Gospenroda/dippach feiert nach 3:0-Heimsieg Westthüringer Titel. Leischner kehrt auf Trainerbank zurück
Gospenroda. Schon einige Minuten vor Abpfiff machte sich am Samstag rund um den Gospenrodaer Waldsportplatz Partystimmung breit. Die Fans standen, applaudierten ihrer Mannschaft, während Patrick Lorenz mit gefülltem Zwei-liter-bierglas hinterm Trainerhäuschen lauerte und wie alle Teamkollegen nur noch auf den Abpfiff wartete. Sekunden später ergoss sich das klebrige Getränk über Coach Olaf Gabriel – da gab es kein Entkommen. Schließlich hatte seine Mannschaft gerade im abschließenden Spiel der Saison gegen Eintracht Apfelstädt den Westthüringer Titel und damit die Rückkehr in die Landesklasse klar gemacht. Für Gabriel war es der perfekte Abschied. Sein Nachfolger steht seit Samstag fest – es wird Norbert Leischner, der bereits von 2013 bis 2017 bei der SG das Sagen hatte.
Wie beim Aufstieg vor zwei Jahren vollzog die Spielgemeinschaft den letzten Schritt übrigens mit einem 3:0-Heimsieg (damals gegen Gerstungen). Allerdings wurden diesmal im Jubelknäuel unter den Akteuren keine Meistershirts verteilt. „Nach der Niederlage im Pokalfinale am Montag waren wir uns dann doch nicht mehr so sicher“, gestand Abteilungsleiter Alexander Zarschler und fügte hinzu. „Die Hemden werden jetzt aber noch bestellt“.
Die 90 Minuten vor der Aufstiegsfeier sind schnell erzählt: Grün-weiß hatte mehr Spielanteile, verpasste es aber, daraus früh Kapital zu schlagen. Erst in der 37. Minute belohnten sich die Gastgeber, als Fabian Mirtschink einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum schaufelte und Benjamin Glock zum erlösenden 1:0 traf. Dann hatte Trostmann Glück, dass Schiri Stein ein Nachtreten nur mit Gelb ahndete. Gospenroda konnte zu elft weitermachen und erhöhte nach Zarschlers Ecke durch einen Glock-kopfball auf 2:0 (45.). Dass Apfelstädt aber nicht nur zum Gratulieren gekommen war, zeigten die ersten Minuten nach Wiederbeginn, als der Gast durch Hornig (52.) und Schumacher (55.) Chancen zum Anschluss hatte, diese aber ausließ. Besser machte es Marcus Hohmann, der nach feinem Pass von Robby Rothe in den Sechzehner zog und per Schrägschuss präzise ins linke untere Eck zum vorentscheidenden 3:0 traf (60.). Eine halbe Stunde später herrschte im Lager der SG Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Nachdem die Akteure aus den Händen von Kfa-spielausschusschef Bertram Schreiber Meisterpokal und Geldprämie in Empfang genommen hatten, ging die feuchtfröhliche Partie erst so richtig los. Auch ein Bad gehörte noch dazu, sprang zu vorgerückter Stunde doch nahezu die komplette Mannschaft in den Teich am Sportplatz. An das verpasste Double dachte da niemand mehr. Zumal die Gospenrodaer ja ohnehin im Lostopf für den Landespokal sind.