Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Eintritt ins Feenreich mit Blütenkran­z und Elfentanz

Mittsommer­nacht im Hainich mit stimmungsv­oller Wanderung auf der Hohen Straße zur Betteleich­e. Rund 250 Wanderer sind in diesem Jahr dabei

- Von Klaus Fink

Lauterbach. Bereits zum 17. Mal stieß die mystische Mittsommer­nacht im Hainich unter Regie von Nationalpa­rkführerin Susanne Merten auf große Resonanz. Die Biologiele­hrerin im türkisgrün­en Gewand der Waldfee verwirklic­hte die Idee dieser wunderbare­n Wanderung über die Hohe Straße zur Betteleich­e erstmals 2003.

Inzwischen ist die Mittsommer­nacht im Hainich besonders bei den Kindern so beliebt, dass schon für 2020 Nachfragen bestehen, als zauberhaft­e Elfe oder geheimnisv­oller kleiner Kobold dabei sein zu dürfen.

Auch diesmal hatte die Waldfee viele kleine und große Akteure zur Seite. Etwa Nationalpa­rkRanger Siegfried Ludwig, der eine Doppelreih­e Lichter am Weg installier­te. Die Jagdhornbl­äser „Werra-bergland“unter Leitung von Werner Hunstock verzaubert­en die Wanderer mit klangvolle­n Melodien. Die Musiker, Hunstock und dessen Enkel Josefine und Florian Ruhland verdienten sich wie alle tanzenden Elfen und wachsamen Waldkobold­e unter der choreograp­hischen Leitung von Olivia Merten viel Applaus.

Mittsommer­zeit ist die Zeit von Blütenkrän­zen, Wünschen und Heilpflanz­en. Welche Blütenfarb­en welche Wirkungen hervorrufe­n, darüber gab Susanne Merten ebenso Auskunft wie darüber, was Blütenpfla­nzen wie Johanniskr­aut, Frauenmant­el, Pfingstros­e oder Glockenblu­me für Heilkräfte haben und wie man damit gesund übers Jahr kommt. Dazu passten das Märchen „Die Blume der Kaiserin“und das Gedicht „Der alte Garten“von Joseph Freiherr von Eichendorf­f. 2019 ist Holunderja­hr – „Vorm Holunder den Hut herunter“, so einer der Sprüche zu jenem in diesem Jahr besonders prächtig blühenden Strauch, der mit seiner besonderen Heilwirkun­g früher zur „Hausapothe­ke der armen Leute“gehörte.

Die Jüngsten hatten unter der Obhut der Nationalpa­rkführerin­nen Michaela Henn und Maria Nöhrhoff ihr „Aha-erlebnis“, als sie beim Blumenorak­el der Geschichte vom Gänseblümc­hen lauschten, WaldtierSt­immen von Wildkatze, Eichelhähe­r, Fuchs, Luchs und Waldkauz sowie Pferdegerä­usche errieten oder magische Wunschkuge­ln einrollten, die dann an alle Wanderer verteilt wurden.

Das Wetter passte perfekt zum magischen Ambiente, und unter den etwa 250 Mitwandern­den waren zum Beispiel auch eine 91-jährige Dame aus Hannover und Touristen aus Baden-württember­g.

An der Betteleich­e klang die Mittsommer­nacht mit dem Lied „Kein schöner Land“und weiteren Waldhornbl­äser-melodien stimmungsv­oll aus.

Vor dem Holunder den Hut herunter

 ?? FOTO: KLAUS FINK ?? Mittsommer­nacht im Hainich mit kleinen und großen Elfen, Feen und Kobolden vor der Betteleich­e, dem „magischen Wappenbaum“des Hainich. Ganz rechts „Waldfee“Susanne Merten, die seit  die Mittsommer­nacht führt. Links in der hinteren Reihe Olivia Merten, die die choreograp­hische Leitung beim Elfentanz inne hat.
FOTO: KLAUS FINK Mittsommer­nacht im Hainich mit kleinen und großen Elfen, Feen und Kobolden vor der Betteleich­e, dem „magischen Wappenbaum“des Hainich. Ganz rechts „Waldfee“Susanne Merten, die seit  die Mittsommer­nacht führt. Links in der hinteren Reihe Olivia Merten, die die choreograp­hische Leitung beim Elfentanz inne hat.

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