Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Gesundheit der teuren Führhunde ist ein sensibles Thema
Halter aus allen Himmelsrichtungen Deutschlands sammeln Erfahrungen beim Seminar im Behringer Schlosshotel
Dienstag, 18. Juni
Die aktuelle Stunde, 8 Uhr; Musictime 96.5 (Wdh.), 10 Uhr; Hitline 965 – Die Chartshow (Wdh.), 11 Uhr; Die aktuelle Stunde, 13 Uhr, 15 Uhr; Match Privat, 16 Uhr; Machmalauter, 18 Uhr; Hitkarussell 96.5, 19 Uhr; Radio DARC – Das Magazin für Funk-amateure (Übernahme), 21 Uhr. Behringen. Dass Führhundehaltern, wie blinden oder sehbehinderten Menschen, die Gesundheit ihrer Tiere sehr am Herzen liegt, ist in der Natur der Sache begründet, aber auch im Preis. Denn ein Führhund kostet zwischen 22.000 und 30.000 Euro, weiß Walter Fischer, Fachgruppenleiter Führhundehalter im Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen.
Im Schlosshotel in Behringen richtete der Verband am Wochenende ein mehrtägiges Führhundehalterseminar aus, an dem mehr als 40 Personen, darunter 15 Thüringer, mit insgesamt 26 Blindenführhunden teilnahmen. Seit mittlerweile 18 Jahren ist das Schlosshotel Gastgeber für diese jährliche Veranstaltung. Auch diesmal kamen die Teilnehmer aus allen Himmelsrichtungen Deutschlands.
Was Fischer und Fachgruppenleiter Gabor Sölter beim Seminar anboten, war ein prall gefülltes Programm. Darin enthalten war unter anderem ein ErsteHilfe-auffrischungskurs, eine Tombola und diverse Workshops vom alltäglichen Leben mit dem Blindenführhund, über Zugangsrechte in Arztpraxen bis zur Pflichterfüllung eines Blindenführhundehalters.
Die Gesundheit der Führhunde, die übrigens immer Eigentum der jeweiligen Krankenkasse des Halters bleiben, liegt auch Cordula Hecht am Herzen. Die Fachfrau aus der Tierklinik Mühlhausen ist seit Jahren Partnerin des Blinden- und Sehbehindertenverbandes und referierte in Behringen auch hochschwanger zu „Hautkrankheiten und Allergien des Hundes“sowie zur artgerechten Ernährung. Was der Vortrag von Hecht deutlich werden ließ, sind die mitunter immensen Kosten für Medikamente und Behandlungen des Hundes bei speziellen Erkrankungen und Aufenthalten in Tierkliniken.
Ein Führhund wird als junger Hund ein Jahr lang ausgebildet und erlernt 46 Befehle. Seinen harten Job kann er etwa bis zum zehnten Lebensjahr erfüllen und darf dann aufs „Altenteil“, sagt Fachgruppenvorstand Walter Fischer. In Thüringen gibt es fünf Ausbildungszentren. Was eine professionelle Rettungshundestaffel zu leisten in der Lage ist, bekamen die Seminarteilnehmer am Samstag von der Staffel „Teamdog“vorgeführt.
Auffrischungskurs in Erster Hilfe
Dass sich Führhundehalter mitunter auf rechtlich sensiblem Terrain bewegen, zeigte der Vortrag des Hundesachverständigen Franz Breitsamer. Bei Gerichtsverhandlungen gelten für Blindenführhundehalter ebenso besondere Kriterien wie Recht und Pflichten im Alltag, etwa bei Bissverletzungen oder Sachbeschädigungen durch den Hund.
Das Schlosshotel bietet als Besonderheit „Urlaub ohne Barrieren“, ist in vielen Bereichen behindertengerecht, allerdings nicht durchweg barrierefrei. Für sehbehinderte Gäste bietet das Hotel diverse Vorzüge, darunter visuelle Kontraste in baulichen Belangen und Türen, taktil wahrnehmbare Bodenbelagwechsel und Bedienelemente, ein spezielles Schilder-leitsystem und keine Hindernisse oder in den Raum ragende Gegenstände. Und nicht zuletzt eine schnörkellose und kontrastreiche Schrift auf der Speisekarte, inklusive Großschrift.