Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Die Kraniche stehen ganzjährig auf dem Anger
Holzskulptur zum Sommernachtsball in Volteroda mit emotionaler Aktion eingeweiht. Besonderer Zeltgottesdienst am Sonntag gefeiert
Volteroda. Auch wenn der legendäre Sommernachtsball in Volteroda stets das Sommerhighlight im kleinen Treffurter Stadtteil darstellt, sind die Aktivitäten um den Abend mindestens ebenso ereignisreich. Traditionell eröffneten nämlich die Heldrastein-wichtel mit ihrem kleinen Indianerprogramm das Kinderfest am Samstagnachmittag, das mit Spaß und Spiel seine Fortsetzung fand.
Creuzburgs Tegut-leiterin Andrea Schwanz hatte etwa das Spielmobil des Awo-kinderhauses Eisenach mit dem Fußballfeld organisiert, aber auch beim Bogenschießen oder Büchsenwerfen konnten sich die Kleinen betätigen. Andrang herrschte beim Tattooschminken, während sich die Großen im Zelt bei Kaffee und Kuchen von den Original Heldrastein-musikanten unterhalten ließen. Ein zweiter Höhepunkt nach dem Spiel der Kindergartenkinder wartete am frühen Abend mit der Enthüllung einer Holzskulptur auf dem Anger. Treffurts Bürgermeistervater Klaus Reinz, der in seinem Rentnerdasein die Malerei und Schnitzerei zu seinem Hobby gemacht hat, präsentierte stolz seine Kranichfamilie, die einen schattigen Platz unter der Linde fand.
Die Enthüllung war nicht nur ein feierlicher Akt, der mit der Einspielung des Kranichzuges über die Musikbox eingeläutet wurde, sondern auch emotionaler Höhepunkt. Denn zur Entstehungsgeschichte der Skulptur, die Thomas Graichen mit der Bereitstellung eines abgelagerten Kirschbaumstammes aus seiner Scheune erläuterte und den Erzählungen von Tina Graichen zu den Königen der Lüfte, hatte auch Bürgermeister Michael Reinz (parteilos) ein paar Worte hinzuzufügen. Er widmete voller Stolz die am Tage beim Laufevent in Nebra (von Marathon-olympiasieger Waldemar Cierpinski initiierter Himmelswegelauf) erlaufene Medaille seinem Vater für das gelungene Werk mit so viel Symbolkraft.
Ein gutes Omen dann auch für die Band „Glüxxritter“, die dem Sommernachsball das musikalische Gepräge gaben. Musikalisch ging es am Sonntagmorgen weiter mit dem Treffurter Posaunenchor und dem Iftaer Gesangverein „Frohsinn“, die den Zeltgottesdienst begleiteten.
Für Pfarrer Torsten Schneider war der Trinitatisgottesdienst ein besonderer, weil die Iftaer Kirchgemeinde zu ihren ehemaligen Kirchenmitgliedern kam, die jetzt dem Kirchenkreis Mühlhausen angehören. Für die älteren Volterodaer war es daher ein besonderes Erlebnis, zumal am Ende des Gottesdienstes der langjährige Iftaer Sangesbruder Erich Siemon mit einem Ständchen zum 91. Geburtstag geehrt wurde.
Laufmedaille dem Vater gewidmet