Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Bessere Verbindung zu drei Autobahnen
Seit 20 Jahren wird im Eichsfeld um B-247-ortsumfahrung gekämpft. Im September soll der Bau um Kallmerode beginnen
Kallmerode. In wenigen Wochen wird das passieren, worum die Kallmeröder seit mehr als 20 Jahren kämpfen: Der Bau der Ortsumfahrung startet im September. Das zumindest teilte die Deges, die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau Gmbh mit. Sie wird den rund 5,5 km langen Neubau realisieren. Die Gesellschaft hat jetzt als erstes Baulos den Bau einer Brücke ausgeschrieben, die die B 247n über den sogenannten „Kleyweg“zwischen Birkungen und Beinrode führen wird. Wenn die Ausschreibung erfolgreich verläuft, kann der Baubeginn im September erfolgen.
„Die B 247 ist eine der bedeutendsten Verkehrsachsen in Nordwestthüringen. Mit dem Neubau der Ortsumgehung werden die Anwohner in Kallmerode nun endlich von den Verkehrsbelastungen befreit“, sagt die Thüringer Infrastrukturministerin Birgit Keller (Linke). „Ich freue mich, dass der Bund die notwendigen Finanzmittel jetzt bereitstellt.“„Unsere bauvorbereitenden Arbeiten sind weit vorangeschritten; jetzt wollen wir zeitnah mit dem Bau beginnen“, betont DEGES-PROjektleiterin Andrea Prangen. Es wurden bereits vorgezogene landschaftspflegerische Maßnahmen umgesetzt, zahlreiche Leitungen verlegt, archäologische Untersuchungen durchgeführt und Bäume im notwendigen Umfang gefällt. „Wir sind also startklar und gehen nach aktueller Planung davon aus, die Ortsumgehung 2022 für den Verkehr freigeben zu können“, so Prangen. Insgesamt werden vier Brücken errichtet. Der Streckenbau soll ab Ende 2020 erfolgen. Ursprünglich war vorgesehen, die Ortsumgehung Kallmerode als Öpp-projekt, also in öffentlich-privater Partnerschaft, zu realisieren. Auf die entsprechende Ausschreibung ging aber kein wirtschaftliches Angebot ein. Der Bund, der Freistaat Thüringen und die Deges kamen daher überein, diesen Abschnitt der B 247n konventionell in Regie der Deges zu bauen.
Die Bundesstraße 247 ist Hauptbestandteil des überregionalen und regionalen Verkehrszuges B 247/B176/B 4 zwischen den Wirtschaftsräumen Mittelthüringens, Südniedersachsens und Nordhessens. Sie stelle dabei das wesentliche Verbindungselement zwischen den Bundesautobahnen A 4, A 71 und A 38 dar und sichere in hohem Maße die Erschließung der autobahnfernen Mittelzentren Mühlhausen und Bad Langensalza. Die Ortsumgehung Kallmerode führt die B 247n östlich an Kallmerode vorbei. Die Prognose für das Jahr 2030 beläuft sich auf 11.500 Fahrzeuge täglich, davon knapp jedes fünfte ein Lkw, so Prangen.