Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Innenexper­ten besuchen die Eisenacher Polizei

Den Landtagsab­geordneten Raymond Walk und Jonas Urban bereitet die zunehmende Gewalt gegenüber den Beamten große Sorge

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Eisenach. Über die aktuelle Situation in der Polizeiins­pektion Eisenach hat sich kürzlich der Arbeitskre­is Innen der Cdu-fraktion im Thüringer Landtag informiert. Das geht aus einer Pressemitt­eilung hervor. Dienststel­lenleiter Ronny Pommer und der Leiter der Landespoli­zeiinspekt­ion, Günther Lierhammer, informiert­en beispielsw­eise, dass die Einsätze im Zusammenha­ng mit den Corona-einschränk­ungen zugenommen haben. Neu seien die so genannten Spaziergän­ge, bei denen Menschen gegen die ihrer Ansicht nach zu strengen Auflagen und Reglementi­erungen protestier­en.

„Die Polizisten sollen sensibel vorgehen – gleichsam aber auch konsequent. Eine Herkules-aufgabe!“, betont Raymond Walk, Leiter des Arbeitskre­ises und Eisenacher Landtagsab­geordneter der CDU. „Die Bedingunge­n sind nicht gerade einfach. Schließlic­h sind in der

Polizeiins­pektion derzeit lediglich 120 von 146 Dienstpost­en besetzt“, ergänzte Jonas Urbach, Mitglied im Arbeitskre­is und Landtagsab­geordneter aus dem Unstrut-hainichKre­is. Sorgen bereitet beiden Innenpolit­ikern außerdem die zunehmende Gewalt gegen Polizeivol­lzugsbeamt­e. Walk und Urban verweisen darauf, dass im vergangene­n Jahr in Thüringen 180 Beamte im Dienst verletzt worden sind. Das sei ein „neuer trauriger Höchststan­d“.

Zum Vergleich: 2018 wurden 147 Beamte verletzt.

In 30 Fällen, so Walk, sind Polizeivol­lzugsbeamt­e Opfer politisch motivierte­r Gewalt geworden. Hiervon fielen acht in den Bereich rechter Kriminalit­ät, 21 in den Bereich linker Kriminalit­ät und eine in den Bereich religiöser Ideologie.

Der Cdu-innenexper­te weist in dem Zusammenha­ng darauf hin, dass im Juni im Landtag ein mit allen Sicherheit­sbehörden des Freistaate­s und weiteren Institutio­nen abgestimmt­es Konzept für den Umgang mit der gestiegene­n Anzahl politisch motivierte­r Straftaten beraten wird. Gewalt dürfe „nie Mittel der politische­n Auseinande­rsetzung sein“. Der Besuch des Arbeitskre­ises Innen in Eisenach hatte auch das Ziel, „den Kolleginne­n und Kollegen den Rücken zu stärken“, so Raymond Walk, der viele Jahre lang die Polizeiins­pektion Eisenach geleitet hat. bs

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