Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Zusatz-millionen fließen in die Schulen
Kreistag bewilligt Einsatz der Mittel. Weitere Rettungswege für Gymnasium Ruhla und Grundschule Berka/hainich
Wartburgkreis. Im Moment gehen die Bagger mit ihren Schaufeln tief ins Erdreich unter der Straße Bermbachtal vor dem Neubau des Hauses III des Gymnasiums Ruhla. Die Trinkwasseranbindung wird hergestellt. Am und im Gebäude ist gar nicht mehr so viel zu tun für die Bauleute. Der Stahlbauer hat noch ein paar Geländer zu machen, ansonsten steht der Einweihung des Gebäudes nicht mehr viel im Wege.
Bislang ist der Bau recht gut und ohne größeren Zeitverzug durch die Corona-krise gekommen. Mit Prognosen, wann die ersten Schülerinnen und Schüler dort Einzug halten, ist man dennoch vorsichtig – wer weiß was Corona noch bringt. Zum neuen Schuljahr im Herbst soll es aber bestimmt so weit sein.
Und dies wird nicht die einzige Baustelle am Gymnasium Ruhla bleiben. Eine zusätzliche Investitionspauschale des Landes macht es möglich. Für den Wartburgkreis kommen da noch einmal über 4,1 Millionen Euro zusammen, die es zu verbauen gilt. „Das wirkt jetzt wie eine regionale Wirtschaftsförderung“, freut sich Landrat Reinhard Krebs (CDU) über den zusätzlichen warmen Geldregen.
Der Kreistag stimmte dem vorgelegten Plan zu, wie die ersten rund 3,5 Millionen Euro davon nun eingesetzt werden sollen. Und dabei bilden Investitionen in die Schulen den absoluten Schwerpunkt. Am Gymnasium Ruhla etwa sind der Anbau einer Fluchttreppe am Haus I und die Sanierung des Schulhofes geplant, Kostenpunkt: 350.000 Euro.
Allein 245.000 Euro sollen für die Sanierung von Schulhöfen und Spielplätzen in die Hand genommen werden. Vielfach sind diese, so die Feststellung der Kreisverwaltung, nicht zufriedenstellend befestigt und nur mit wassergebundenen Decken versehen. Nun sollen die Plätze mit befestigten Oberflächen und „Sauberlaufzonen“ausgestattet werden. Das habe, so Krebs, auch den Vorteil, dass weniger Schmutz ins Schulgebäude getragen werde und somit „ein geringerer Reinigungsbedarf und eine längere Haltbarkeit der Bodenbeläge“zu erwarten seien. 500.000 Euro will der Kreis in einen dringend erforderlichen zweiten Rettungsweg an der Grundschule Berka/hainich stecken. Zudem sind weitere Sanierungsarbeiten nötig, um den Betrieb der Grundschule aufrechterhalten zu können.
Die Sanierung der Toiletten und des Speiseraumes sowie die Hangsicherung sind an der Grundschule Dippach vorgesehen. Da der Ort in der Dorferneuerung ist, hofft der Kreis, dass die Ausgaben von 404.000 Euro noch einmal darüber gefördert werden können.
Neben Projekten im Bereich Schulbau ist beispielsweise Geld aus der zusätzlichen Investitionspauschale des Landes für die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Landratsamtes vorgesehen, Kosten: 200.000 Euro.
„Es ist gut, dass dieses Geld vor allem in die Schulen gesteckt wird, damit wir beim Abbau des Investitionsstaus weiter vorankommen“, lobte Klaus Bohl von den Freien Wählern. Und für Hans-joachim Ziegler (SPD) ist es erfreulich, dass das Geld nicht einfach nur für ein teures Großvorhaben eingesetzt wird, sondern viele kleinere Projekte angegangen werden. „Das verkürzt die Planungszeiträume und macht es möglich, dass die kleineren Handwerksbetriebe vor Ort eine Chance haben, zum Zuge zu kommen“. Wo die restlichen rund 780.000 Euro aus der Pauschale eingesetzt werden, wird noch in den Kreisgremien beraten.