Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Forstamt sieht keine Gefahr für Eisenachs Drachenschlucht
Besucherzahlen sind insgesamt sogar gesunken. Bei schönem Wanderwetter reichen die Parkplätze generell nicht aus
Eisenach. Während der Corona-einschränkungen sind deutlich weniger Besucher in der Eisenacher Drachenschlucht gezählt worden als im Vergleich zu den Jahren 2018 und 2019. Das teilt das Forstamt Marksuhl als Flächeneigentümer der Drachenschlucht mit. „Anderslautende Aussagen sind rein subjektiver Natur und entsprechen nicht den Tatsachen“, heißt es einer Pressemitteilung von Dienstag. Die elektronische Zählstelle für Besucher befindet sich nahe der Hohen Sonne, an einer Stelle, die alle passieren müssen, die sich auf die Tour durch Landgrafen- und Drachenschlucht begeben.
„Schon immer sind an Feiertagen bei gutem Wanderwetter die vorhandenen Parkplätze nicht ausreichend“, macht Forstamtsleiter Ansgar Pape aufmerksam. Die Situation sei zu Pfingsten nicht nur im Mariental so gewesen, sondern auch in anderen Bereichen des Forstamtes, wie in Wilhelmsthal. Revierförster Stefan Wichmann habe bei einer Begehung am Dienstag festgestellt, dass die Schlucht in einem guten Zustand ist und das Müllaufkommen nicht das übliche Maß übersteigt. Das Forstamt sammelt wöchentlich mit Hilfe der Abs-gesellschaft den Müll ein, ebenso wie die Bürgerinitiative Sauberes Mariental. Stefan Wichmann beurteile die Situation außerdem so, dass Schäden an der Vegetation „nicht dramatisch“sind.
Er habe dazu auch keine Hinweise von der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Eisenach erhalten. „Sicher ist die Schlucht kein Abenteuerspielplatz, aber ich freue mich, wenn für die Kinder eine Wanderung durch die Schlucht ein Abenteuer ist“, so Pape. Man solle spielende Kinder, die über den Bach laufen oder mit Totholz eine Hütte bauen, nicht als Gefahr für das Biotop „hochspielen“. „Die salzhaltigen Abwässer oder ausgelaufener Diesel von der Bundesstraße 19 halte ich für deutlich schädlicher.“bs