Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Fieber messen in Millisekunden
IMTEST hat vier Thermometer getestet. Worauf Käufer achten sollten
Körper anliegen. Aus Hygienegründen sollte jedes Familienmitglied ein eigenes Thermometer besitzen.
Bei der Verwendung von Ohrthermometern sollte vor dem Einführen das Ohr etwas nach oben hinten gezogen werden (bei Säuglingen nur nach hinten), um den Gehörgang nicht zu verletzen. Mit Stirnthermometern wird die Temperatur an der Schläfe gemessen. Diese Methode birgt sehr große Ungenauigkeiten, kann aber gut bei sehr kleinen Kindern angewandt werden, insbesondere nachts.
Stirnthermometer besitzen einen Infrarotsensor, welcher die bei erhöhten Körpertemperaturen vermehrt vom Körper abgegebene Infrarotstrahlung misst. Das Messen an der Schläfe bietet sich bei Babys oder Kleinkindern an, da diese meistens auf der Seite schlafen. Diese Methode sollte allerdings nur bei Bedarf angewandt werden. Denn Experte Peter Simon betont: „Die Messung mit einem Stirnthermometer ist technisch bedingt nie so genau wie eine rektale oder orale Messung.“
Preisunterschiede
Günstige Geräte – Kontaktthermometer mit harter Spitze – gibt es bereits ab unter fünf Euro zu kaufen, auch mit digitaler Funktion. Digitale Kontaktthermometer mit weicher Spitze kosten bis zehn Euro. Ab 15 Euro sind Infrarot-thermometer für Stirn und Ohren erhältlich. Die professionellen InfrarotThermometer für kontaktlose Messungen aus diesem Test kosten ab 58 Euro aufwärts.
Vier Fieberthermometer im Test Besonders Babys und Kinder nehmen nicht gern ein Fieberthermometer in den Mund. Um die Körpertemperatur festzustellen, lässt sich auf angenehme Art auch an der Stirn oder am sowie im Ohr messen. „Bild der Frau“und IMTEST haben daher für den Test Fieberthermometer ausgewählt, mit denen das möglich ist.
Den Test führte das unabhängige Testlabor Obering, Berg Lukowiak Gmbh (OBL) aus Hüllhorst durch. Das zertifizierte Prüflabor ist nach ISO 17025 akkreditiert und wird ständig durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAKKS) überwacht. Für den FieberthermometerTest ermittelten die Experten die Temperaturmessung, das Tempo der Messungen und die Bedienung der Fieberthermometer. n SVMUU IT-121: Das Fieberthermometer von SVMUU misst wahlweise am Ohr oder auf der Stirn – komplett kontaktlos per Infrarotsignal. Nach 0,9 Sekunden zeigt es die Temperatur an. Nach einer Messung benötigt das SVMUU dann etwa fünf Sekunden zum Speichern, bevor eine weitere Messung möglich ist. Insgesamt lassen sich 20 Messwerte abspeichern. n Berrcom JXB-182: Der Speichermeister: 32 Messergebnisse kann das Berrcom abspeichern. So sind auch Temperaturvergleiche über einen längeren Zeitraum problemlos möglich. Kritikpunkt: Eine Anleitung für das Thermometer gibt es nur auf Englisch. n Braun No Touch + Touch (NTF 3000): Das Braun-fieberthermometer ermöglicht Messungen mit und ohne Hautkontakt. Wollen Sie bei einem schlafenden Kind Fieber messen, bietet das Gerät einen Lautlosmodus sowie Hintergrundbeleuchtung für die Anzeige. Dank Touch-funktion lässt sich etwa bei Selbstmessungen leicht und schnell die Temperatur ermitteln, ohne dabei den Messort zu „verwackeln“. n Braun Thermoscan 7 IRT6520: Das Braun liefert für sein Ohr-thermometer 20 Einwegschutzhüllen für den Ohrsensor mit. So braucht man es nach einer Messung nicht zu reinigen und mehrere Personen im Haushalt können es nutzen. Nachteil: Das Gerät ist nicht gegen Spritzwasser geschützt.
Fazit
Der Testsieger, das SVMUU IT-121, bietet sehr viele Möglichkeiten für kontaktlose Messungen per Infrarot an Stirn oder Ohr. Bei Temperaturmessungen an der Stirn zeigte es eine über 99-prozentige Messgenauigkeit. Leider wird beim Messen das Display durch einen Finger zumindest teilweise verdeckt. Im Gegensatz zum Sieger sind die beiden zweitplatzierten Geräte gegen Spritzwasser geschützt.