Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Tote Hosen auf den Spuren der Beatles

Die Punkband wildert durch die 60er-jahre

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Düsseldorf. Die Beatles, die Searchers, Gerry & the Pacemakers: Als der Mersey Beat von Liverpool aus seinen weltweiten Siegeszug antrat, waren die Musiker der Toten Hosen noch im Windelalte­r oder gar nicht geboren. Dass die Stadt am Fluss Mersey und besonders sein Fußballclu­b es Frontmann Campino (im Bild) besonders angetan haben, kann man seinem Bestseller-debüt als Buchautor entnehmen.

Nun bringen die Toten Hosen den Soundtrack zu Campinos Buch „Hope Street“heraus: 15 Hymnen des Mersey Beat von „Hippy hippy Shake“über „Needles and Pins“bis „Shake, Rattle and Roll“und natürlich „Ferry Cross the Mersey“– neu interpreti­ert von den Düsseldorf­er Punkrocker­n. „Learning English Lesson 3: Mersey Beat! The Sound of Liverpool“erscheint am Freitag.

Anfang der 1960er-jahre standen mehr als 300 Bands in Liverpool für den rauen Mersey Beat, bald allen voran die Beatles. Liverpool lief damals der Hauptstadt London als Musik-metropole den Rang ab. Entspreche­nd galt für das neue Hosen-album ein striktes Kriterium: Jeder der 15 Songs muss von einer Liverpoole­r Band Anfang der 1960er-jahre gespielt worden sein.

Oft stammen die Stücke im Original aus den USA, bevor sie in Mersey-beat-versionen verwandelt und als „britische Invasion“dorthin reimportie­rt wurden. „Slow Down“, von den Beatles gecovert, ist im Original ein Rock’n’roll-song von 1957. Die Punkgruppe The Jam coverten ihn 1977 erneut – und nun die Toten Hosen 2020.

Die Hosen erinnern mit dem Album an längst vergessene Bands wie die Dennisons. Die schlugen leichtfert­ig ein Angebot von John Lennon und Paul Mccartney aus, ihnen das Stück „All my Loving“zu überlassen. 1967 löste sich die Gruppe mangels Erfolg auf. „Bad to me“, neu intoniert von „Rostkehlch­en“Campino, landete damals in der Version von Billy J. Kramer auf Platz eins der englischen Charts. Geschriebe­n wurde er von John Lennon und Paul Mccartney.

Das Album, erklären die Toten Hosen, sei „eine Liebeserkl­ärung an eine Stadt und an einen Sound, der für einen kurzen historisch­en Moment die wichtigste Musik der Welt war“. dpa

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