Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Einmal-impfstoff für Hausärzte
Menge erhöht sich deutlich. Mediziner sollen alle Vakzine spritzen
Weimar. Das Impftempo bei den Hausärzten wird im Mai noch einmal deutlich anziehen: Das Bundesgesundheitsministerium hat angekündigt, dass der Bund für die Arztpraxen in der ersten Mai-woche voraussichtlich rund drei Millionen Impfdosen von Biontech/ Pfizer (etwa die Hälfte der Gesamtmenge), Astrazeneca (zirka ein Drittel) und erstmals auch von Johnson & Johnson (gute zehn Prozent) bereitstellt.
„Das bedeutet, dass jeder Vertragsarzt bis kommenden Dienstag, 12 Uhr, bei seiner Apotheke maximal 36 Impfdosen von Biontech, 50 von Astrazeneca und 15 von Johnson & Johnson bestellen kann“, sagt Stefan Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes. Im Minimum solle jeder Hausarzt 18 bis 24 Impfdosen von Biontech, zehn von Astrazeneca und fünf von Johnson & Johnson abnehmen, wobei das Mittel von Johnson & Johnson nur einmal gespritzt werden muss. Bestellen Ärzte nur einen der drei verfügbaren Impfstoffe, erhöht sich nicht automatisch die Liefermenge für dieses Präparat. Damit soll sichergestellt werden, dass alle verfügbaren Vakzine genutzt werden. Ob die Ärzte die Bestellmengen auch bekommen, nachdem diese zuletzt um 20 bis 40 Prozent gekürzt worden waren, hängt von der Zahl der bestellenden Ärzte ab. Für kommende Woche haben rund 63.000 Ärzte Impfstoff geordert – etwa 8000 mehr als davor.
Das Bundesgesundheitsministerium weist darauf hin, dass es möglich und rechtlich zulässig ist, jeweils eine zusätzliche Dose aus den Ampullen zu entnehmen. Dazu seien besondere Spritzen/kanülenkombinationen nötig, die mit dem Impfstoff geliefert werden. Grundsätzlich liege das korrekte Aufziehen der Spitzen aber in der Verantwortung des Arztes. Die Landesärztekammer Thüringen hatte in dieser Woche für die komplette Nutzung geworben, die Chefin der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen hingegen gesagt, dass das nicht herstellerkonform sei.