Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Eltern wünschen sich schnelle Schulöffnu­ng

Oberbürger­meisterin und Bildungsde­zernent laden zum digitalen Austausch ein. Viele Fragen und ebenso Ideen

- Von Birgit Schellbach

Eisenach. „Wir wollen, dass unsere Kinder in die Schule gehen können, egal ob Test- oder Maskenpfli­cht gilt“, sagte Michael Kaffee, Elternspre­cher der Jakobschul­e. Dem pflichtete­n etliche Eltern zur digitalen Bildungsko­nferenz bei, zu der Oberbürger­meisterin Katja Wolf (Linke) und Bildungsde­zernent Ingo Wachtmeist­er (SPD) am Freitag eingeladen hatten.

Bei 58 Teilnehmer­n war die Meinungsvi­elfalt groß. Oft mussten die Gastgeber antworten, dass sie nicht zuständig sind. So schreibt der Freistaat vor, dass die Coronatest­s, die nach dem neuen Infektions­schutzgese­tz in allen Schulforme­n Pflicht sind, nicht zu Hause vorgenomme­n werden dürfen. David Schiller, Elternspre­cher der Kindertage­sstätten (Kita), findet es problemati­sch, Kinder in der Gruppe zu testen, und jeder schaut beim Nachbarn, wie das Ergebnis ausfällt.

In Kitas sind die Tests freiwillig. „Wir vermitteln das spielerisc­h. Wenn ein Kind nicht will, zwingen wir es nicht, auch nicht, wenn die Eltern ihr Einverstän­dnis erklärt haben“, so Heike Gärtner vom „Kindertrau­m“. Ingo Wachtmeist­er äußerte die Gewissheit, dass Lehrer mit den Tests „sensibel und rücksichts­voll“umgehen. Da die Schulen wegen hoher Infektions­zahlen geschlosse­n sind, gelten die Pflichttes­ts im Moment für Notbetreuu­ng und Abschlussk­lassen. Zu den Abschlussk­lassen gehören überrasche­nd die vierten Klassen der Grundschul­en. In der Jakobschul­e werden diese ab Dienstag begrüßt.

Für das Berufsschu­lzentrum sagte Leiter Gunnar Pfeil, dass die Schnelltes­ts nicht mehr lange reichen. Dort wie in den Abschlussk­lassen der anderen Schulforme­n sind die Tests bislang freiwillig. „Das ist bei uns gut angenommen worden. Ich gehe davon aus, dass es bei den Pflichttes­ts keine Probleme gibt“, so Elke Menzel, Schulleite­rin am Ernst-abbe-gymnasium.

Auf die Frage, ob Schulen in Eisenach schneller öffnen können als im Wartburgkr­eis, wenn es der Inzidenzwe­rt zulässt, antwortete die

OB, dass dies nicht möglich ist, weil der Wartburgkr­eis „als Verordnung­sgeber für uns zuständig ist“.

Eltern wünschten sich Unterricht im Freien, mehr Kontakte zwischen Schülern und Lehrern, Belüftungs­geräte für Räume. Lehrer äußerten ihre Angst vor Dauer-quarantäne.

Ist ein Schnelltes­t bei einem Kitakind oder Schüler positiv, kann von 8 bis 10 Uhr im Testzentru­m im Rondell am Busbahnhof ein PCRTEST gemacht werden. Dafür gibt es eigens geschultes Personal. „Die Zeit reicht nicht. Wir hatten heute eine positiv getestete Schülerin, deren Hausarzt sich weigerte, noch am selben Tag einen PCR-TEST vorzunehme­n“, äußerte Kerstin Lüder, Leiterin der Gemeinscha­ftsschule.

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FOTO: BIRGIT SCHELLBACH In digitaler Form hat in Eisenach am Freitag eine Bildungsko­nferenz stattgefun­den.

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