Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Viel Lärm um nichts
Fußball-kreisoberliga: Ifta gegen Mosbach liefert reichlich Zündstoff, bleibt jedoch ohne Tore
Irgendwie waren sich alle einig: Da hatte etwas gefehlt. Tore sowieso, aber auch sonst erfüllte der vermeintliche Auftaktkracher der Fußball-kreisoberliga zwischen der SG Ifta/mihla und dem Mosbacher SV nicht die Erwartungen.
Nach dem 0:0 empfanden beide Seiten das Glas aber als halbvoll „Das Ergebnis ist leistungsgerecht. Ich bewerte es als Punktgewinn“, kommentierte Mosbachs Trainer Detlef Ortlepp, der diesmal allein das Sagen an der Seite hatte. Sein Kompagnon, Silko Fischer, genießt kurz nach seinem 50. Geburtstag noch den Urlaub. Auch die Iftaer konnten mit dem Teilerfolg gut leben. „Mit etwas Glück hätten wir uns vielleicht am Anfang die Führung erarbeiten können, doch letztendlich müssen wir mit dem Remis zufrieden sein“, meinte Trainer Stephan Koch nach einer Partie, in der sich die Teams über weite Strecken neutralisierten.
Erleichtert waren die Übungsleiter, dass das Geschehen trotz aller Brisanz stets im fairen Rahmen blieb und es nur dreimal Gelb gab. Erst nach dem Abpfiff entlud sich bei zwei Hitzköpfen noch die aufgestaute Wut, wenngleich sich die Gemüter auch schnell wieder beruhigten.
Das Duell zweier Topteams der Liga hatte noch mehr Zündstoff als sonst, nachdem der MSV im Vorjahr aus personellen Gründen beide Partien in Ifta abgesagt hatte. Diesmal reiste der Gast an und hatte dank einiger Neuzugänge eine gut gefüllte Wechselbank. Der Zuschauermagnet lockte 300 Besucher an, die zweifelsohne schon bessere Kreisoberligaspiele gesehen haben.
Ifta hatte anfangs etwas mehr vom Spiel (Ortlepp: „Wir wollten erstmal gut stehen und nicht ins offene Messer laufen.“), ohne zwingend zu werden. Eine Halbchance entstand durch Marius Kühns Hereingabe, die Dominik Marx knapp verpasste (11.). Distanzschüsse stellten Msv-keeper Christian Haaß später vor keine Probleme. Insgesamt näher an einem Torerfolg waren die Gäste. Andy von Roda, zwei Tage zuvor erst aus dem Urlaub gekommen, bugsierte einen 25-m-freistoß an die Latte (23.) und bereitete mit feiner Ablage die einzige echte herausgespielte Torchance vor. Mike Zimmermanns flache Direktabnahme lenkte Ifta-keeper Björn Wallstein mit klasse Parade zur Ecke (81.). Viel mehr gab es nicht zu schildern. Am Ende war das 0:0 eines der langweiligen Sorte.
Vorm Anpfiff rieben sich wohl einige Zuschauer verwundert die Augen. Die verabschiedeten Iftaer Innenverteidiger (C. Schwanz, M. Wiegand) halfen nochmal aus, da Coach Koch noch an seiner neuen Abwehrformation bastelt. Im Angriff der Iftaer wurde indes der Kapitän schmerzlich vermisst. „Damian Wallstein hat es gut gemacht, aber einen Tobias Leinhos können wir nicht ersetzen“, weiß Koch, was er an seinem Routinier hat. Noch prägender fürs Spiel ist beim Gegner Andy von Roda, der hinten ausputzt, mit Diagonalbällen wie an der Schnur gezogen Mitspieler in Szene setzt und vorn den Unterschied macht. Erst als der Ex-eisenacher in der zweiten Hälfte offensiver spielte und mit seinen Dribblings die Hausherren vor große Probleme stellte, wurde Mosbach gefährlicher. Allerdings hat der Freistoßspezialist sein Visier noch nicht scharf gestellt. Dass dies so bleibt, darauf sollten sich die nächsten Gegner des MSV nicht verlassen.