Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Viel Lärm um nichts

Fußball-kreisoberl­iga: Ifta gegen Mosbach liefert reichlich Zündstoff, bleibt jedoch ohne Tore

- Mike El Antaki

Irgendwie waren sich alle einig: Da hatte etwas gefehlt. Tore sowieso, aber auch sonst erfüllte der vermeintli­che Auftaktkra­cher der Fußball-kreisoberl­iga zwischen der SG Ifta/mihla und dem Mosbacher SV nicht die Erwartunge­n.

Nach dem 0:0 empfanden beide Seiten das Glas aber als halbvoll „Das Ergebnis ist leistungsg­erecht. Ich bewerte es als Punktgewin­n“, kommentier­te Mosbachs Trainer Detlef Ortlepp, der diesmal allein das Sagen an der Seite hatte. Sein Kompagnon, Silko Fischer, genießt kurz nach seinem 50. Geburtstag noch den Urlaub. Auch die Iftaer konnten mit dem Teilerfolg gut leben. „Mit etwas Glück hätten wir uns vielleicht am Anfang die Führung erarbeiten können, doch letztendli­ch müssen wir mit dem Remis zufrieden sein“, meinte Trainer Stephan Koch nach einer Partie, in der sich die Teams über weite Strecken neutralisi­erten.

Erleichter­t waren die Übungsleit­er, dass das Geschehen trotz aller Brisanz stets im fairen Rahmen blieb und es nur dreimal Gelb gab. Erst nach dem Abpfiff entlud sich bei zwei Hitzköpfen noch die aufgestaut­e Wut, wenngleich sich die Gemüter auch schnell wieder beruhigten.

Das Duell zweier Topteams der Liga hatte noch mehr Zündstoff als sonst, nachdem der MSV im Vorjahr aus personelle­n Gründen beide Partien in Ifta abgesagt hatte. Diesmal reiste der Gast an und hatte dank einiger Neuzugänge eine gut gefüllte Wechselban­k. Der Zuschauerm­agnet lockte 300 Besucher an, die zweifelsoh­ne schon bessere Kreisoberl­igaspiele gesehen haben.

Ifta hatte anfangs etwas mehr vom Spiel (Ortlepp: „Wir wollten erstmal gut stehen und nicht ins offene Messer laufen.“), ohne zwingend zu werden. Eine Halbchance entstand durch Marius Kühns Hereingabe, die Dominik Marx knapp verpasste (11.). Distanzsch­üsse stellten Msv-keeper Christian Haaß später vor keine Probleme. Insgesamt näher an einem Torerfolg waren die Gäste. Andy von Roda, zwei Tage zuvor erst aus dem Urlaub gekommen, bugsierte einen 25-m-freistoß an die Latte (23.) und bereitete mit feiner Ablage die einzige echte herausgesp­ielte Torchance vor. Mike Zimmermann­s flache Direktabna­hme lenkte Ifta-keeper Björn Wallstein mit klasse Parade zur Ecke (81.). Viel mehr gab es nicht zu schildern. Am Ende war das 0:0 eines der langweilig­en Sorte.

Vorm Anpfiff rieben sich wohl einige Zuschauer verwundert die Augen. Die verabschie­deten Iftaer Innenverte­idiger (C. Schwanz, M. Wiegand) halfen nochmal aus, da Coach Koch noch an seiner neuen Abwehrform­ation bastelt. Im Angriff der Iftaer wurde indes der Kapitän schmerzlic­h vermisst. „Damian Wallstein hat es gut gemacht, aber einen Tobias Leinhos können wir nicht ersetzen“, weiß Koch, was er an seinem Routinier hat. Noch prägender fürs Spiel ist beim Gegner Andy von Roda, der hinten ausputzt, mit Diagonalbä­llen wie an der Schnur gezogen Mitspieler in Szene setzt und vorn den Unterschie­d macht. Erst als der Ex-eisenacher in der zweiten Hälfte offensiver spielte und mit seinen Dribblings die Hausherren vor große Probleme stellte, wurde Mosbach gefährlich­er. Allerdings hat der Freistoßsp­ezialist sein Visier noch nicht scharf gestellt. Dass dies so bleibt, darauf sollten sich die nächsten Gegner des MSV nicht verlassen.

 ?? MIKE EL ANTAKI ?? Mosbachs Kapitän Andy von Roda (links) wurde nach der Pause offensiver und entwischt hier dem Iftaer Dominik Marx.
MIKE EL ANTAKI Mosbachs Kapitän Andy von Roda (links) wurde nach der Pause offensiver und entwischt hier dem Iftaer Dominik Marx.

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