Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Vom Auto über das Bike bis zum Rollstuhl
Elektromobilität ist das große Thema bei „Eisenach macht mobil“. Messe und verkaufsoffener Sonntag kommen gut an
Eisenach. „Eisenach macht mobil“ist eine Aktion des Gewerbevereins mit dem Ziel, die Innenstadt zu beleben. Die Mobilitätsmesse ist mit einem verkaufsoffenen Sonntag verbunden. Sie war diesmal mangels Ausstellern auf den Markt beschränkt. Sonst sind noch der Karlsplatz und der Johannisplatz einbezogen gewesen.
Doch namhafte Autohäuser haben ihre Beteiligung abgesagt, weil die neue Verkaufsstrategie der Hersteller auf das Online-geschäft ausgerichtet ist und eine Präsentation bei Messen und Stadtfesten nicht mehr unterstützt wird. Auch Personalmangel oder nicht vorhandene Fahrzeugmodelle waren Gründe.
Andere wiederum haben sich bewusst dafür entschieden, erstmals in Eisenach dabei zu sein wie das Autohaus Rabe aus Eschwege. „Wir können relativ schnell liefern“, versicherte Tim Przetak. Wer jetzt ein E-auto bestelle, erhalte den Wagen noch in diesem Jahr und könne dafür die Förderung in Anspruch nehmen.
Groß ist das Interesse an Wohnmobilen
E-mobilität war auch am Stand des Eisenacher Autohauses Möller das große Thema. Es ging aber weniger um Pkw, sondern mehr um Fahrräder und Roller mit dem Antriebssystem. „Nach wie vor groß ist das Interesse an Wohnmobilen“, berichtete Standbetreuer Thomas Kuhnert. Zahlreiche Besucher kletterten in den ausgestellten Camper.
Zwei örtliche Fahrradhändler waren mit von der Partie. „80 Prozent interessieren sich für E-bikes“, so Pauline Weber von Zweiradhenning. Die meisten Fahrräder seien zeitnah lieferbar. Das ist abhängig von den Marken, ergänzte ihr Kollege.
Nebenan hatte der ADFC Wartburgkreis seinen Stand. „Radtouren rund um Eisenach sind nachgefragt“, erzählte Vorsitzender Peter Schütz. Seiner Ansicht nach steigt die Zahl der Radfahrer in Eisenach. Damit einher gehe aber auch eine gewisse Ungeduld, dass sich die Bedingungen endlich verbessern müssen. Nächstes Ziel des ADFC ist, die Erreichbarkeit der Innenstadt zu Das Nikolaitor soll beidseits für Radfahrer geöffnet und die Einbahnstraßen vor dem Kaufhaus Schwager sowie in der Goldschmiedenund Schmelzerstraße sollen für Radfahrer in beide Richtungen freigegeben werden.
Im hohen Alter oder bei gesundheitlichen Einschränkungen möchte man ebenfalls mobil sein. Oft ist es aber schwer, sich einzugestehen, dass Hilfsmittel gebraucht werden. Beschäftigte von Schindewolf und Schneider informierten über verschiedene Möglichkeiten, vom Gehstock über den Rollator bis zum Elektro-rollstuhl.
Mit einem Elektro-bus war das kommunale Unternehmen Wartburgmobil vertreten. Jeannette
Heinze und Nicole Kühne beantworteten vorrangig Fragen zum 49Euro-ticket und teilten Faltblätter zu den Apps aus, mit denen das Ticket bei Wartburgmobil gebucht werden kann. Weiter informierten sie über Ausbildungsmöglichkeiten. So können Quereinsteiger in der eigenen Fahrschule zum Busfahrer qualifiziert werden. Zu erfahverbessern. ren war außerdem, wie Ausflugsziele in der Wartburgregion mit dem ÖPNV erreichbar sind.
Die Besucherresonanz bei „Eisenach macht mobil“steigerte sich im Verlaufe des Nachmittags, auch in Abhängigkeit davon, dass das Wetter besser geworden ist. Gut frequentiert waren die beteiligten Geschäfte.