Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Musikfestival lockt zahlreiche Besucher an
Veranstalter Arne Setzepfandt setzt auf Vielfalt der Bands und Solisten und spricht damit ein breites Publikum an
Eisenach. Als Veranstalter Arne Setzepfandt am Samstag gegen 22.40 Uhr Heerscharen aus der Eisenacher Nikolaikirche strömen sieht, lächelt er. Es ist ein Wagnis, nach langer Corona-pause und angesichts überall steigender Preise ein Musikfestival zu veranstalten. Doch das Publikum dankt das Risiko mit seinem Kommen und dem Kauf der Eintrittsbändchen: 15 Euro für 15 Locations, in denen an diesem Abend Live-musik gespielt wird.
In der Nikolaikirche überzeugt Kay Dobberstein aus dem Vogtland mit Interpretationen von Superstar
Elton John. Zwar gibt es anfangs im Gotteshaus einige akustische Probleme, die sich aber auflösen, als sich der Raum zunehmend mit Menschen füllt. Wer die Augen schließt, denkt, dass er den „Rocket Man“live hört.
Für fast jeden Musikgeschmack findet sich ein Angebot: Schlager in der „Skyline Bar“, Hip Hop im „Katsensprung“, Gospel in der Georgenkirche oder Reggae im „Schorschl“. „Los Cuban Boys“sorgen im „La Cuchilla“für karibisches Flair. Einige Gäste hält es schon bei den ersten Klängen nicht mehr auf den Sitzplätzen. Toll, wer Rumba, Samba oder Jive in einem Tanzkurs gelernt hat. Überhaupt hat sich eine
Fangemeinde versammelt, ebenso wie bei den Rock’n’rollern „The Silverballs“im „Augustiner Bräu“. Andere mögen es leiser, lauschen Le Chanteur George im Café Brüheim. Das Café ist erstmals dabei. Die erste Runde ist von der Besucherzahl her verhalten. Im Laufe des Abends werden es dann mehr, die bis zum Frauenplan pilgern.
Das Konzept des Streetlife-festivals ist so angelegt, dass die Musiker jeweils zur vollen Stunde 40 Minuten spielen, und die Gäste dann in der Pause zum nächsten Veranstaltungsort wechseln. Derweil die Umsätze in den beteiligten Kneipen, Restaurants und Cafés auch gestimmt haben dürften.