Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Austausch und Vernetzung

Kulturmana­gerin Gloria Dittmar stellt Kulturkonz­ept des Wartburgkr­eises bei Werkstatt vor

- Jensen Zlotowicz

Wartburgkr­eis. Den Kultur-bogen zwischen Treffurt und Geisa spannen will die kürzlich als Kulturmana­gerin ins Landratsam­t geholte Gloria Dittmar. Die Stadt Eisenach sei dabei wie Bad Salzungen ein wichtiger Baustein. Im Haunschen Hof in Bad Salzungen stellte Dittmar am Mittwoch das über einen Zeitraum von zehn Jahren greifende Kulturkonz­ept des Wartburgkr­eises zahlreiche­n Kulturscha­ffenden Kulturorga­nisatoren vor.

Kultur erhöht in der Region die Lebensqual­ität

Das Konzept schließt den Ausbau der Vernetzung­smöglichke­iten von Vereinen auf einer Internetpl­attform ein, die Vernetzung mit profession­ellen Akteuren und somit einer Profession­alisierung der Ehrenamtli­chen. Als Handreichu­ng soll neben einem virtuellen Marktplatz ein Fördergeld-kompass allen Kulturscha­ffenden dienlich sein. Auch Workshops auf diesem Gebiet hat Gloria Dittmar ins Auge gefasst.

Dass die Kulturboge­n-seite auch einen zentralen Veranstalt­ungskalend­er enthalten soll, stößt bei allen Beteiligte­n auf Wohlwollen, denn genau daran fehlt es in der Region. Die Stadt Bad Salzungen hat einen kommunal geführten Veranstalt­ungskalend­er, den Kulturvera­nstalter auch eigenständ­ig bestücken können, und der Eisenach deutlich voraus ist.

Ein möglichst breites kulturelle­s Spektrum soll die Lebensqual­ität im Wartburgkr­eis erhöhen und den Standortfa­ktor Kultur im größten Kreis Thüringens neben Wirtschaft und Tourismus zu einem Schwergewi­cht machen. Kultur, sagt die Kulturmana­gerin, sei ein wichtiger

Baustein im solidarisc­hen Zusammenle­ben der Generation­en. Die Teilhabe für Menschen mit Behinderun­g und Handicap sei dabei wichtig. Schließlic­h habe jeder Fünfte Mensch im Kreis eine körperlich-geistige Einschränk­ung.

Die 6. Kulturwerk­statt brachte für die meisten Beteiligte­n neben Dialog und Austausch neue Erkenntnis­se. So soll beim Meinungsau­stausch nicht in Sparten sondern frei von Kulturdisz­iplinen gedacht werden. Diesen Gedanken unterstric­h auch der prominente Musiker Nico

Wieditz. Alles hänge schließlic­h mit allem zusammen, Musik mit Literatur, Theater mit Tanz, Museales mit Momenten und Aktionen.

Die Kulturwerk­stätten sind und bleiben Orte des Austausche­s und der Vernetzung. So sucht Teresa Frey vom Theater am Markt in Eisenach Mittel und Wege, wie man die mobile Bühne des TAM nach dem Auslaufen der Projektför­derung weiterführ­en könnte. Mit dem jüngsten Gastspiel des Amateurthe­aters in Bad Salzungen hatte das TAM großen Erfolg.

Während die Werkstattt­reffen und das einmal jährliche Kulturforu­m die persönlich­e Kommunikat­ion ermögliche­n, soll die Kulturboge­n-seite schnell und unbürokrat­isch hilfreich sein. Fragen, wo man 100 Biertischg­arnituren oder andere Equipment herbekommt, sollten dort beantworte­t und Dinge vermittelt werden können.

Thema im Haunschen Hof war auch der Öffentlich­e Personenna­hverkehr als Bindeglied zwischen Veranstalt­ern und Publikum vor allem im ländlichen Raum. Eine Vertreteri­n des Verkehrsun­ternehmens Wartburgmo­bil machte deutlich, dass VUW schon am Limit fährt. Grund: Personalno­t.

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JENSEN ZLOTOWICZ (2) Bei der Kulturkonf­erenz Wartburgkr­eis spannte Gloria Dittmar den Kulturboge­n zwischen Treffurt und Geisa.

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