Defibrillatoren stehen immer häufiger bereit

Im Notfall können Laien damit Leben retten

Erfurt. Sie stehen in Einkaufszentren, Behörden und öffentlichen Gebäuden: In Thüringen haben inzwischen mehrere Kommunen Defibrillatoren angeschafft, die im Notfall auch von Laien bedient werden können. So gibt es etwa in Gebäuden der Stadtverwaltung Weimar derzeit fünf solcher Geräte, wie eine Stadtsprecherin sagte. Weitere Defibrillatoren an öffentlichen Orten seien erstrebenswert, allerdings gebe es dafür aktuell noch keine konkreten Pläne. Auch in einem großen Einkaufszentrum der Stadt sei ein Defibrillator zu finden.

Für den Einsatz der Geräte sind keine medizinischen Fachkenntnisse nötig. „Die Benutzung ist selbsterklärend beziehungsweise wird durch das Gerät selbst angesagt“, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung Jena. Eine Schulung sei daher nicht erforderlich. Auch in der Saalestadt sind in öffentlich zugänglichen Objekten der Stadtverwaltung oder in städtischen Eigenbetrieben sowie privatwirtschaftlich betriebenen Einkaufszentren sogenannte Automatische Externe Defibrillatoren (AED) installiert.

Diese Defibrillatoren sehen oft aus wie mittelgroße Verbandskästen. Sie können typischerweise vor allem dann zum Einsatz kommen, wenn Menschen an Kammerflimmern leiden, ihr Herz also unregelmäßig schlägt. In solchen Fällen geben Sie einen Stromstoß ab, der den normalen Herzrhythmus wiederherstellen soll. Die Geräte sind nicht dafür vorgesehen, einen Stromstoß abzugeben, wenn jemand einen völligen Herzstillstand erleidet. Dann ist eine Herzdruckmassage von Hand erforderlich. Viele Geräte sagen Helfern aber exakt an, was sie tun müssen, um diese Massage richtig durchzuführen.

Nach Angaben der Stadtverwaltung Jena kostet die Anschaffung eines Defibrillators etwa 1200 bis 3000 Euro. „Darüber hinaus sind Kosten einzuplanen für die Installation und regelmäßige Prüfung und Wartung“, sagte die Stadtsprecherin. Allerdings sind zumindest die Wartungskosten überschaubar. In Erfurt beispielsweise werden für die Wartung je Gerät alle zwei Jahre etwa 225 Euro bezahlt, so ein Sprecher der Stadtverwaltung Erfurt

In Thüringer Schulen sind Defibrillatoren höchstens im Ausnahmefall zu finden, obwohl dort in der Regel jeden Tag Hunderte Menschen zusammenkommen. dpa