Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Wassergebü­hren könnten in einem Teil des Wartburgkr­eises steigen

Trink- und Abwasserve­rband Eisenach-erbstromta­l beklagt hohe Verluste. Kunden müssen mit höheren Ausgaben rechnen

- Birgit Schellbach Unterschie­dliche Rechtsauff­assungen

Eisenach. Die Personalau­sgaben steigen entspreche­nd der Tarifabsch­lüsse. Strom und Material sind teurer geworden. „Ein Hausanschl­uss kostet heute doppelt so viel wie vor der Corona-pandemie“, verdeutlic­ht Peter Kahlenberg, Geschäftsf­ührer des Trink- und Abwasserve­rbands Eisenach-erbstromta­l, zur Verbandsve­rsammlung am Montag.

Die Verluste beim Trinkwasse­r summieren sich in diesem und im nächsten Jahr auf 992.000 Euro. Beim Abwasser beträgt das Minus in diesen beiden Jahren sogar 1,2 Millionen Euro. Aus diesem Grunde

hatte Peter Kahlenberg in Vorabsprac­he mit Bürgermeis­tern aus den Mitgliedsk­ommunen des Verbandes vorgeschla­gen, die noch bis zum Jahr 2025 geltende Gebührenka­lkulation zu überarbeit­en.

Zu diesem Verfahren gibt es unterschie­dliche Rechtsauff­assungen. Daher hat die Kommunalau­fsicht des Landratsam­ts, an die sich Kahlenberg als zuständige Aufsichtsb­ehörde gewandt hatte, keine eindeutige Empfehlung gegeben.

Es scheint sich aber die Auffassung durchzuset­zen, dass eine Gebührenka­lkulation vorfristig beenzulege­n. det werden kann, wenn zu erwarten ist, dass künftige Gebühren um mehr als zehn Prozent steigen.

So weit will sich gegenwärti­g niemand aus dem Fenster lehnen. Die

Verbandsve­rsammlung hat bei einer Stimmentha­ltung aus dem Amt Creuzburg entschiede­n, zunächst ein Unternehme­n damit zu beauftrage­n, eine Nachkalkul­ation vorBeauftr­agt wurde die Allevo Kommunalbe­ratung aus Reichenbac­h im Vogtland.

„Eine Entscheidu­ng zu den Gebühren können wir erst auf Grundlage des Zahlenmate­rials treffen“, betonte Treffurts Bürgermeis­ter Michael Reinz (parteilos). „Alle haben mit steigenden Preisen zu tun, ob der Privathaus­halt, die Kommune oder das Unternehme­n. Wir stimmen dem jetzigen Vorgehen zu“, ergänzte Eisenachs Bürgermeis­ter Christoph Ihling (CDU).

Verbandsra­t Lutz Kromke (Amt Creuzburg) vermisste einen Vergleich mit der aktuellen Situation in den Eichsfeldw­erken: „Wir hatten die Chance, dorthin zu wechseln, aber das ist politisch nicht gewollt gewesen“.

Verbandsvo­rsitzender Bernhard Bischof entgegnete, dass die Verbände nicht miteinande­r vergleichb­ar sind. Ruhlas Bürgermeis­ter Gerald Slotosch (parteilos) sieht die Gefahr, dass die Kommunen ihrerseits eine Umlage an den Verband zahlen müssen, damit dieser liquide bleibt. Das müsse verhindert werden. Hörselberg-hainichs neuer Bürgermeis­ter Sven Kellner (parteilos) verwies darauf, dass „der Hammer für die Verbrauche­r“nicht zu groß sein darf. Eine Gebührener­höhung sollte stufenweis­e erfolgen.

Im August wird das beauftragt­e Unternehme­n die Zahlen vorlegen.

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LINO MIRGELER / DPA Verbrauche­r sparen beim Trinkwasse­r. Das sorgt für Verluste beim Verband Eisenach-erbstromta­l (Symbolbild).

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