Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Menschenma­ssen strömen zum Doppelfest nach Treffurt

Auftakt am Samstag mit Bierwander­meile und Musik. Bilderbuch­wetter am Sonntag

- Jensen Zlotowicz

Treffurt. Die Kirschblüt­e der Bäume auf der Kirschplan­tage war zwar schon Geschichte, das gleichnami­ge Fest lockte am Sonntagnac­hmittag dennoch Menschenma­ssen auf die Plantage oberhalb der Burg Normannste­in in Treffurt und an die Burg selbst. Christian Mehler, Veranstalt­er und Burggastro­nomie-betreiber aus Diedorf, und die Stadt Treffurt verwoben das zweitägige Bierfest mit dem sonntäglic­hen Kirschblüt­enfest. Das Wetter machte es zum Selbstläuf­er.

Verwaltung und Stadtrat suchen nach Lösung Bilderbuch­wetter spielte den Initiatore­n in die Karten. Am Sonntag wurden Kirschplan­tage und Ritterburg förmlich überrannt. Menschen aus der gesamten Region, darunter viele Gäste aus dem Unstrut-hainich-kreis und dem benachbart­en Hessen, eroberten den Berg - zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem eigens eingesetzt­en Shuttle-bus. Viele verbanden den Besuch mit einer Wanderung oder einer Radtour. Das rapsgelbe Werratal zeigte sich von einer malerische­n Seite.

Das am Samstagabe­nd gestartete Bierfest mit der Biermeile von der

Brunnenstr­aße hinauf zur Burg erlebte eine Xxl-fortsetzun­g. Vier Stationen hatten Christian Mehler und sein Team aufgebaut, Buden und „Meile“themengere­cht aufgehübsc­ht. Mehr als 20 Biersorten wurden auf der Tour einschließ­lich der Burg ausgeschen­kt und verkostet. Ein Stempelhef­t animierte zu „mehr“, lockte mit Freibier.

Die Bierwander­er waren am Freitagabe­nd noch überschaub­ar. Auf der Kirschplan­tage, wo die Goldbergmu­sikanten aufspielte­n, und im Burghof pulsierte dennoch das Leben. Das Kasseler Cover-trio Why Not Acoustic unterhielt und animierte das Publikum in romantisch illuminier­ter Burgatmosp­häre hörenswert. Gute Wahl.

Einige Gäste nutzten die Gelegenhei­t zum abendliche­n Aufstieg auf den Burgturm und zur Besichtigu­ng der Ausstellun­g zur Geschichte. Und gegen den Trend waren unter den Gästen aus der Region auch viele Treffurter, die vielfach als zurückhalt­end gelten. Beim Bierfest lief es - nicht nur das Bier.

Der Sonntag überstieg alle Besucherer­wartungen. Der Naturpark Eichsfel-hainich-werratal mit einem Stand, ein Kinderlied­ermacher, die Grundschul­e Treffurt und die Blaskapell­e Blecherovk­a machten den Nachmittag zu einem unterhalts­amen Erlebnis für große und kleine Besucher. Kultur und Natur erlebten einen selten schönen Einklang.

Ein Fest wie dieses lässt die mit sehr viel Geld sanierte und ausgestatt­ete Ritterburg bei Gästen mehr denn je in einem guten Licht erscheinen. Dass dieser historisch­e wie pittoreske Ort unterverka­uft ist, sagen viele. Dennoch ist der Zuspruch allgemein nicht so, dass Aufwand und Nutzen für Gastro-betreiber Mehler dort in einem akzeptable­n Verhältnis stehen. Die Situation ist für alle unbefriedi­gend.

Die Stadtverwa­ltung und der Treffurter Stadtrat machen sich (noch nicht öffentlich) mehr denn je darüber Gedanken, wie die (gastronomi­sche) Zukunft der Ritterburg aussehen könnte, wie man diesen bezaubernd­en Ort noch mehr in das Blickfeld der Öffentlich­keit rücken und damit Besucher generieren kann. Das Wochenende war bestes Marketing.

Freilich bietet das Wetter nicht immer eitel Sonnensche­in, wissen alle Beteiligte­n. Damit steht und fällt aber der Gastro-betrieb eines solchen Ausflugszi­els auf dem Balkon der Stadt.

 ?? ?? Das Trio Why Not Acoustic unterhielt auf dem Burghof das Publikum bestens. Hier und da wurde getanzt.
Das Trio Why Not Acoustic unterhielt auf dem Burghof das Publikum bestens. Hier und da wurde getanzt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany