Thüringer Allgemeine (Eisenach)
2,3 Millionen für die Retter aus Eisenach
DRK saniert und stockt die Rettungswache in der Nähe des Klinikums auf. Aufbau hat eine Besonderheit
Eisenach. Die ganze Schönheit des neuen Aufbaus erschließt sich so richtig für den, der das Obergeschoss von innen besucht. Das zeigt sich, wie es aussieht, wenn nahezu ausschließlich mit Massiv-holzplatten gebaut wird – reine Nachhaltigkeit und Schönheit. Und die beiden paaren sich dann beim Neubau der Drk-rettungswache an der Mühlhäuser Straße in Eisenach mit der funktionalen Stimmigkeit des Inneren. Für Zimmermann Marko Hunstock war das auch eine neue Erfahrung und „große Herausforderung“. Rund 300 Kubikmeter Holz haben er und seien Kollegen dort verbaut.
Mit der Einweihung am Weltrotkreuztag endete aber dessen Zuständigkeit und die neuen Nutzer sind schon eingezogen. Wo einst etwa 70 Kameraden der Drk-bereitschaften auf einer Etage mit einem Multifunktionsraum von etwa 40 Quadratmeter und einem kleinen Büro auskommen mussten, ist nun Raum für unterschiedliche Nutzung entstanden, freut sich Mathias Baumbach vom Drk-vorstand. Das Gebäude an diesem Standort sei wichtig, schon durch die Nähe zum Klinikum, aber auch zur Autobahn und den großen Ausfallstraßen.
Nun ist dort Platz für die hauptamtlichen Helferinnen und Helfer der eigentlichen Rettungswache. Rund 35.000 Einsätze werden im Jahr im Wartburgkreis gefahren, etwa 45 Prozent davon stemmen die Notärzte und Rettungskräfte der vier Rettungswachen des DRK Eisenach.
Neben der Wache in Eisenach selbst sind dies die Wachen in Thal, Behringen und Herda mit insgesamt etwa 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Vom DRK Eisenach ist der Altkreis Eisenach zu betreuen (außer der Region Treffurt).
Größten Wert, so Drk-präsident Gerhard Schneider, habe man aber auch darauf gelegt, den 72 ehrenamtlichen Kräften der Bereitschaften
bessere Bedingungen zu verschaffen. Da wären die Sanitätsund Einsatzbereitschaft, die Betreuung und die Rettungshundestaffel. Die haben nun auch mehr Platz für Aus- und Weiterbildung, Sanitärbereiche, Bereitschaftsraum und mehr. Für die Notärzte stehen zwei separate Zimmer zur Verfügung.
Das eingeschossige Ursprungsgebäude stammt aus dem 1970er-jahren
Bei Jana und Janik Bachmann konnte Buttons gepresst werden.
und war ein typischer Plattenbau. Darauf aufgesetzt wurde nun das Obergeschoss in Massivholzbauweise.
Die erste Herausforderung habe schon darin bestanden, eine Sanierung und Aufstockung des Bestandsbauwerkes zu planen, ohne dass auch nur eine Unterlage zu finden gewesen sei, so Drk-präsident Gerhard Schneider. „Das Gebäude wurde früher von der Zivilverteidigung der DDR genutzt, da war alles streng geheim.“
2,3 Millionen Euro hat der Drkkreisverband für das Unterfangen aufgewendet, „ohne Fördermittel von Land, Kreis oder Stadt“, ist Schneider auch ein wenig stolz darauf. Zur Einweihung mit Tag der offenen Tür waren aber Landrat Reinhard Krebs, Eisenachs Bürgermeister
Christoph Ihling und Landtagsabgeordneter Raymond Walk (alle CDU) natürlich gern gesehene Gäste.
Krebs und Ihling lobten, dass an dieser Rettungswache wieder das so wichtige Zusammenspiel aus Haupt- und Ehrenamt deutlich werde. Dass dies in einem solch besonderen Gebäude gelinge, sei um so schöner.