Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Trotz Heimvorteil nur Außenseiter
Handball: THSV Eisenach ist Gastgeber für erstes Qualifikationsturnier zur Jugend-bundesliga
Thomas Levknecht und Mike El Antaki
Eisenach. Die Werner-aßmann-halle ist am Samstag von 10 bis 19 Uhr Austragungsstätte eines ersten Qualifikationsturniers zur Jugend-bundesliga. Die A-jugend-teams des HC Elbflorenz, der NSG EHV/NH/ Buteo, der SG Leipziger Verkehrsbetriebe, der JSPG Kühnau/drhv/ HG Köthen und des gastgebenden THSV Eisenach treffen hier aufeinander. Die Spielzeit beträgt zweimal 15 Minuten. Nur der Erstplatzierte kommt in die nächste Qualifikationsrunde. Der Eintritt ist frei.
Danijel Grgic, Jugendkoordinator und A-jugend Trainer des THSV Eisenach, sieht seine Mannschaft nur in der Außenseiterrolle. Die NSG EHV/NH/BUTEO, die JSPG KÜHNAU/DRHV/HG Köthen und die SG Leipziger VB kennen die Eisenacher aus den Spielen im Mhvpokal. Diese schloss die Thsv-a-jugend mit 12:12 Punkten auf Platz drei ab. Platz eins ging an die HSG EHV/NH/BUTEO vor Leipzig. „Wir werden versuchen mitzuhalten, zugleich die Mannschaft für die neue Saison zu formen“, blickt Danijel Grgic auf den Samstag. Ein unbekanntes Blatt hingegen ist der HC Elbflorenz, der nur in der Sachsenliga antrat und dort hinter Leipziger VB und Aue auf Rang drei kam.
Grgic wird mit einem Mix aus Aund B-jugendlichen dieses Turnier bestreiten. Zwei Akteure seines Teams waren in der abgelaufenen Saison gar noch für die C-jugend am Ball. Mit Linkshänder Marec Stupka steht ein absoluter Leistungsträger verletzungsbedingt (Kreuzbandriss) nicht zur Verfügung. Er hatte in elf Spielen der Mhv-pokalrunde 94 Tore erzielt und wird nun operiert. Von einer Verletzung erholt hat sich
Linksaußen Leif Katzwinkel. Krankheitsbedingt kann Jan Moshake nicht mitwirken. Nicht mehr dabei ist Gene Heinrichs.
„Die Jungs sind hoch motiviert. Außenseiter können oftmals was reißen“, erklärt Danijel Grgic. Er weiß, vor ihm steht ein ganz schwieriger Weg. Zu groß war der Aderlass in den Thsv-nachwuchsreihen in den letzten Jahren. Philip Hornaff zog es nach Melsungen, Kyrill Höllein zum VFL Potsdam und John Katzwinkel zum SC Magdeburg, mit dessen A-jugend er gerade im Viertelfinale der DM ausschied.
Grgic stellt sich der Mammutaufgabe, ein neues Team aufzubauen. Eine Sichtung soll Anfang Juni stattfinden. Seit dem Abstieg nach der Saison 2016/17 scheiterten die Eisenacher immer wieder an der ersehnten Rückkehr in die Beletage des deutschen Nachwuchshandballs. Die 2011 eingeführte Jugendbundesliga wird zur kommenden Saison ein weiteres Mal reformiert – und dies äußerst gründlich. Es bleibt wie zuletzt bei 40 Teilnehmern (bis 2022 waren es noch 48). Diese werden aber nun in eine erste und zweite Liga aufgespalten, mit je zwei 10er-staffeln.
Ende Oktober 2023 beschloss der Bundesrat des Deutschen Handballbundes die Qualifikationsstufen. „Dieser Modus gilt erst einmal für ein Jahr. Im Herbst 2024 werden wir dann ein dauerhaftes System für die Qualifikation festlegen“, erklärte Dhb-vizepräsident Carsten Korte. Für ambitionierte Vereine sei die kommende Saison jedoch sehr entscheidend. Wer nämlich jetzt nicht den Schritt in die Jugendbundesliga schaffe, der hat künftig einzig und allein über seine B-jugend die Chance, sich für die 1. Jugend-bundesliga zu qualifizieren.
Auch für die B-jugend führt der DHB 2024/2025 erstmals einen deutschlandweiten Spielbetrieb ein. Nachdem die Regionalliga Nordost bei den Vereinen gut angenommen wurde und auch andere Regionen über ähnliche Ligen nachgedacht hatten, möchte der DHB einen Wildwuchs in diesem Altersbereich verhindern. 22 Tickets sind direkt über das Abschneiden in dieser Spielzeit vergeben. Alle weiteren Plätze werden noch deutschlandweit ausgespielt. Allerdings ohne den THSV Eisenach. Die Wartburgstädter zogen ihr Team von der Mhv-qualirunde personell bedingt zurück, weil dieses Turnier in Dresden am Samstag zeitgleich mit dem der A stattfindet.