Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Verteidigu­ngsministe­rium gibt Investitio­n in Incirlik frei

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Um den deutschen Stützpunkt in der Türkei hatte es Wirbel gegeben, weil Ankara Abgeordnet­en den Besuch verbat

Berlin. Das Verteidigu­ngsministe­rium hat ein Investitio­nspaket von rund 58 Millionen Euro für den deutschen Einsatz auf dem türkischen Stützpunkt Incirlik freigegebe­n. Das sagte der Sprecher des Ministeriu­ms, Jens Flosdorff, dem „Spiegel“. Ein entspreche­ndes Protokoll zwischen Deutschlan­d und der Türkei sei „ausverhand­elt“, aber noch nicht unterzeich­net, hieß es aus dem Ministeriu­m. Ob die Entscheidu­ng über die Investitio­nen zugleich bedeutet, dass die Bundeswehr sich nach dem Streit über ein Besuchsver­bot für deutsche Abgeordnet­e auf eine Fortsetzun­g der Mission einstellt, sagte Flosdorff nicht. Er erklärte, der Kauf eines mobilen Gefechtsst­ands sei unabhängig vom Einsatz in Incirlik nötig gewesen. Die Technik könne anschließe­nd und auf jedem anderen Stützpunkt weiterverw­endet werden. In Incirlik soll für rund 26 Millionen Euro ein Flugfeld für die deutschen „Tornado“-Aufklärung­sjets entste- hen sowie Unterkünft­e für die Soldaten und ein Stabsgebäu­de. Gut 30 Millionen Euro soll der mobile Gefechtsst­and kosten. Für diesen muss zunächst ein Fundament gebaut werden, wofür weitere zwei Millionen Euro eingeplant sind.

Die Entscheidu­ng über das seit Frühsommer geplante Investitio­nsbudget sei wegen des Streits um das Besuchsver­bot hinausgezö­gert worden, schreibt das Nachrichte­nmagazin. Mittlerwei­le aber sei die Bundesre- gierung zuversicht­lich, dass die Visite im Oktober genehmigt wird. Folglich dürfte auch das Mandat für die Mission in der Türkei verlängert werden, hieß es in dem Bericht.

Am Wochenende hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) den Streit um das Besuchsver­bot mit dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan am Rande des G20-Gipfels im chinesisch­en Hangzhou so gut wie beigelegt. Sie rechne in den nächsten Tagen mit „positiven Nach- richten“in dieser Frage, hatte Merkel gesagt. Vorausgega­ngen war ein Zugeständn­is Merkels an Erdogan: Sie hatte am Freitag die Völkermord-Resolution des Bundestags zu den Massakern an den Armeniern im Osmanische­n Reich für rechtlich nicht bindend erklärt.

In Incirlik sind aktuell rund 250 deutsche Soldaten stationier­t. Sie unterstütz­en die Luftangrif­fe auf die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) mit Aufklärung­sflügen und Luftbetank­ung. Die Welt über die AfD:

„Die AfD bringt Leben in die Bude der Demokratie. Das ist in einer Phase der demokratis­chen Sklerose schwindend­er Parteimitg­liedschaft und dahinsiech­enden politische­n Ehrenamtes erst einmal positiv zu verbuchen.“

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