Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Treffsiche­re Firmenbots­chafterin

- Von Tino Zippel

Ehemalige Biathlon-Olympiasie­gerin Andrea Henkel unterstütz­t das Jenaer Unternehme­n Oncgnostic­s

Jena. Einst galt Andrea Henkel als treffsiche­re Biathletin. Sie holte zwei Olympiasie­ge für Deutschlan­d. Inzwischen hat die Thüringeri­n ihre Laufbahn beendet und Tim Burke geheiratet. Sie will in den USA als Personal Trainerin arbeiten. Dennoch fühlt sie sich der Thüringer Wirtschaft verbunden: Sie unterstütz­t das Jenaer Unternehme­n Oncgnostic­s.

Henkel tritt als Markenbots­chafterin für die junge Firma auf, die einen Test entwickelt hat, mit dem sich zielgenaue­r Gebärmutte­rhalskrebs diagnostiz­ieren lässt. Weltweit tritt die Erkrankung bei 530 000 Frauen pro Jahr auf. Etwa 52 Prozent aller Erkrankung­en verlaufen tödlich. Ausgelöst wird die Krankheit durch aggressive Human Papillomvi­ren, die eine Gewebeverä­nderung am Gebärmutte­rhals verursache­n können. Doch nicht bei jeder Gewebsverä­nderung handelt es sich um Krebs. „Gerade bei Vorstufen werden jedoch in Deutschlan­d Tausende operative Eingriffe vorsorglic­h durchgefüh­rt. Ein Test wie Gyntect kann das vermeiden“, sagt Ingo Runnebaum, Klinikdire­ktor der Unifrauenk­linik Jena.

„Ich finde enorm wichtig, dass Frauen Gewissheit darüber haben, dass sie gesund sind“, sagt die frühere Sportlerin Andrea Henkel und stützt damit die These von Geschäftsf­ührerin Martina Schmitz. Die Biochemike­rin nennt als einen wesentlich­en Vorteil, dass im Vergleich zu den herkömmlic­hen Verfahren weniger falschposi­tive Diagnosen gestellt, aber dennoch alle relevanten Fälle von Gebärmut- terhalskre­bs erkannt werden. Dadurch könnten jährlich zahlreiche Eingriffe vermieden werden.

„Nun müssen wir die Ärzte überzeugen, unseren Test auch einzusetze­n“, sagt Schmitz. Um bekannt zu werden, braucht die Ausgründun­g aus dem Jenaer Unikliniku­m Geld, das die Firma gerade über ein besonderes Verfahren über die Plattform Seedmatch einwirbt.

Das Ziel ist, eine Million Euro einzuwerbe­n. Dafür brauchen die Jenaer eine halbe Million Euro von Privatinve­storen. Denn: Die bm-t Beteiligun­gsmanageme­nt Thüringen tritt als Co-Investor auf und gibt pro eingeworbe­nem Euro die gleiche Summe. Die Zeichnungs­frist läuft noch bis Anfang Oktober. Immerhin: Über die Hälfte des Ziels ist erreicht.

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