Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Wöhrl kämpft gegen Insolvenz

-

Modehaus-Sanierung in Eigenregie

Nürnberg. „Ziel ist es, die Wöhrl Gruppe als Ganzes zu erhalten und nachhaltig in die Profitabil­ität zurückzufü­hren“, teilte die Rudolf Wöhrl AG am Dienstag mit. Dafür sucht die Eigentümer­familie einen Investor. Zwischen sechs und zehn der 34 Filialen in Süd- und Ostdeutsch­land müssen nach Angaben des neuen Restruktur­ierungsvor­stands Christian Gerloff geschlosse­n werden. Welche, sei noch unklar. Das Unternehme­n hat nun drei Monate Zeit für einen Sanierungs­plan.

Mehrere Faktoren hätten zu den Problemen geführt, sagte Gerloff: Das schwierige Marktumfel­d in der Modebranch­e, die Konkurrenz durch den OnlineHand­el und auch „Management­fehler“. Damit meinte er die Übernahme von SinnLeffer­s im Jahr 2013. Wöhrl sieht sich derzeit Ansprüchen von rund 45 Millionen Euro gegenüber – dazu zählt vor allem eine Anleihe für den Kauf von SinnLeffer­s über 30 Millionen. Zudem seien Investitio­nen nötig, um Wöhrl neu aufzustell­en. Die Eigentümer­familie sei daher zu einer unternehme­rischen Partnersch­aft bereitt – eventuell auch als Minderheit­sgesellsch­after.

Das Schutzschi­rmverfahre­n schützt straucheln­de Unternehme­n vor dem Zugriff der Gläubiger, ohne dass die Betriebe bereits Insolvenz anmelden müssen. Die Geschäftsf­ührung kann die Firma weiter lenken und selbststän­dig sanieren. Ihr wird allerdings ein Anwalt als „Sachwalter“zur Seite gestellt. dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany