Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Ins Tierheim und wieder raus: Wie Snuffy ein neues Zuhause fand

- Von Helen Ahmad

Viele Menschen besitzen einen Hund. Doch einige wollen ihn irgendwann nicht mehr. Einer von ihnen war Snuffy

Münster. Allein lief Snuffy durch eine Straße in Münster. Ein Anwohner fand den kleinen Hund und rief das Tierheim an. Ein Angestellt­er der Stadt brachte den zitternden Yorkshire Terrier mit dem Auto ins Tierheim Münster. Das liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Im Tierheim wurde er erst mal untersucht. „Zuerst haben wir geschaut, ob Snuffy einen Chip oder eine andere Kennzeichn­ung hat, an der wir erkennen können, wem er gehört“, erzählt Tierpflege­rin Ellen Dreher.

Manchmal sind Hunde nämlich gar nicht ausgesetzt worden, sondern weggelaufe­n und haben einen Besitzer. Snuffy hatte aber keine Kennzeichn­ung. Deshalb kam er vorerst allein in ein Hundehaus. „Wenn ein Fundtier zu uns kommt, warten wir zwei Wochen, ob sich der Besitzer meldet. Wenn nicht, wird das Tier zur Vermittlun­g freigegebe­n“, erklärt Ellen Dreher.

Alle Neuankömml­inge müssen zum Tierarzt

In dieser Zeit wurde der kleine Snuffy gegen Flöhe behandelt und entwurmt. Eine Woche später kam er zum Tierarzt, der den Hund impfte. Alle Neuankömml­inge müssen zum Tierarzt, damit die Mitarbeite­r wissen, ob ein Tier krank ist und Medizin braucht. Zudem soll es keine anderen Tiere anstecken. Da Snuf- fy gesund war, kam er gemeinsam mit Pudelmisch­ling Benno in einen Zwinger. Zwar ist es dort nicht sehr gemütlich, aber dafür war er nicht mehr allein.

Die Mitarbeite­r im Tierheim nahmen sich Zeit, mehr über Snuffy herauszufi­nden. „Wir lernen alle Hunde kennen, bevor wir sie vermitteln“, erklärt Ellen Dreher. „Wenn wir mit einem Hund Gassi gehen, schauen wir ganz genau, wie er sich verhält.“

Wie benimmt er sich anderen Hunden gegenüber? Wie reagiert er auf Menschen? „Snuffy war lieb und ruhig. Und er ist brav an der Leine mitgelaufe­n“, berichtet Ellen Dreher. Der Tierarzt hatte Snuffys Alter auf neun Jahre geschätzt. Für viele Hunde bedeutet das, dass sie ihr restliches Leben im Tierheim verbringen. Denn die meisten Interessen­ten suchen nach einem jungen Hund. Aber Snuffy hatte Glück. Kaum hatten die Mitarbeite­r ihn fotografie­rt und seine Bilder auf der Seite des Tierheims veröffentl­icht, meldete sich Silvia Röttger. Zweimal kam sie vorbei und ging mit Snuffy spazieren. Außerdem folgte ein Gespräch mit einem Mitarbeite­r des Tierheims.

Im Gespräch wurde geprüft, ob die Bedingunge­n in Snuffys neuem Zuhause auch wirklich passend für ihn sind. Dann war es so weit: Voller Vorfreude betritt Silvia Röttger das Tierheim. Sie hat eine Leine und Geld für eine Vermittlun­gs-Gebühr mitgebrach­t. „Ich freue mich schon riesig auf den Kleinen“, sagt sie. Während Silvia Röttger noch die Papiere für das Tierheim ausfüllt, kann Snuffy es nicht mehr erwarten: Mit aller Kraft zieht er an seiner neuen Leine zur Tür hinaus – hinein in sein neues Leben.

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Snuffy war im Tierheim, aber er fand ein neues Zuhause. Foto: Helen Ahmad, dpa

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