Kamera findet Landeroboter „Philae“auf Kometen
Raumsonde sendet Foto vom Labor auf „Tschuri“
Köln. Bislang gab es nur Vermutungen, wo genau das Mini-Labor „Philae“auf dem Kometen „Tschuri“gelandet war. Jetzt ist endlich ein Foto des kühlschrankgroßen Landeroboters gelungen. Er steht eingeklemmt in einem dunklen Spalt auf dem Brocken „67P/TschurjumowGerassimenko“, wie die Europäische Raumfahrtagentur Esa und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilten. Das Bild gelang der Hochleistungskamera Osiris an Bord der Raumsonde „Rosetta“. Es entstand am 2. September bei einem Flug über den Kometen in einer Höhe von 2,7 Kilometern.
„Wir sind überglücklich über ein so detailliertes Bild von Philae knapp einen Monat vor Ende der Rosetta-Mission“, sagte Cecilia Tubiana vom Osiris-Kame- rateam. „Jetzt haben wir endlich das Gesamtbild von Philae“, erklärte Koen Geurts vom „Philae“-Kontrollzentrum des DLR in Köln. Auf dem Bild ist der Körper des Landeroboters zu sehen mit zwei von drei Beinen.
Das Bild mache klar, warum die Kommunikation mit „Philae“nach der Landung am 12. November 2014 so schwierig gewesen sei, erklärte die Esa.
Drei Tage nach seiner holperigen Landung hatte der Roboter fleißig Daten geliefert, chemische Messungen von Staub und Oberfläche gemacht und mit „Rosetta“den Kometen durch- leuchtet, bis seine Batterien leer waren und er in einen sieben Monate langen Winterschlaf fiel. Seine Solarzellen konnten zunächst nicht genügend Strom liefern. Die Kontaktaufnahme danach war schwierig. Die Forscher fragten sich: Wie steht „Philae“da: schräg, unter einem Stein, in einer kleinen Höhle? Jetzt wissen sie: Er befindet sich in einem dunklen Spalt.
Immer wieder hatten Wissenschaftler Bilder ausgewertet und nach „Philae“gesucht. Mit den neuen Fotos wollen die Forscher jetzt den Verlauf der Landung erneut analysieren.
Am 30. September soll auch „Rosetta“auf „Tschuri“in den ewigen Winterschlaf gehen. Die gewonnen Daten sollen helfen, die Entstehung des Sonnensystems besser zu verstehen.
Sieben Monate langer Winterschlaf