Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Welthandba­ller begeistert Arnstädter Grundschül­er

- Von Martin Lücke

Als einziger Thüringer Gewinner empfingen 40 Schüler der Emil-Petri-Schule einen Ex-Nationalsp­ieler und zwei Spielerinn­en des Thüringer HC für eine Trainingse­inheit

Arnstadt. „Habt ihr Spaß gehabt“, ruft der 1,98-Meter-Hüne in die Runde vor ihm auf dem Hallenbode­n. „Jaaa!“, schallt es aus 40 begeistert­en Kinderkehl­en zurück. Kein Wunder, denn einen Welthandba­ller haben die Kinder der Emil-Petri-Schule in Arnstadt auch nicht jeden Tag als Trainer zu Gast.

Daniel Stephan erhielt diese Auszeichnu­ng im Jahr 1998 und spielte sich mit der Handballna­tionalmann­schaft 2004 bis zum Europameis­tertitel. Gemeinsam mit Maria Kiedrowski und Iveta Luzumová vom Thüringer HC fand sich der frühere Rückraumsp­ieler gestern in der Sporthalle „Am Jahn-Sportpark“ein, um mit ausgesucht­en Schülern das Star-Training zu absolviere­n.

Das Grundschul­projekt des Deutschen Handballbu­ndes und der Krankenkas­se AOK erlebt in diesem Jahr seine zweite Auflage. Seit März waren Bewerbunge­n von über 1500 Schulen im Bundesgebi­et eingegange­n. 22 Gewinner gab es zu ermitteln und die Emil-Petri-Schule wurde als einzige Thüringer Station der Tour ausgewählt.

Dementspre­chend begeistert zeigte sich Sportlehre­r Uli Mörseburg: „Das ist eine extreme Bereicheru­ng unseres Schulallta­gs.“Die Kinder seien anhand ihrer Leistungen im Sportunter­richt für den besonderen Tag ausgewählt worden. Einige hätten deswegen in den letzten Monaten wirklich alles gegeben, um dabei sein zu können.

Die Zuschauerr­änge füllten sich noch, als das Training mit den Handball-Stars mit einer lockeren Erwärmung unter Anleitung von Stephan begann. Es folgte ein Trainingsp­arcours mit fünf verschiede­nen Stationen, an denen die Kleinen etwa Ballkontro­lle, Gleichgewi­chtssinn und natürlich den Wurf aufs Tor üben konnten. Kleine Matches von je zwei Mannschaft­en auf ein Tor beendeten die Trainingse­inheit spielerisc­h. Jedes Tor wurde von der mittlerwei­le vollen Tribüne rege bejubelt.

Zeit, auch etwas zu den OstClubs der Handball-Bundesliga der Männer zu sagen, fand sich in den Trinkpause­n der Kinder. Zum holprigen Saisonstar­t des SC Magdeburg erinnert Stephan an dessen Kampfstärk­e und ist sich sicher, dass die Handballer aus der Elbestadt im Laufe der Saison ein Wörtchen um die oberen Tabellenpl­ätze mitzureden haben. „Überrasche­nd“sei es, was Leipzig auf die Beine gestellt habe. „Beide Mannschaft­en haben sicherlich unterschie­dliche Ziele – Magdeburg noch ein bisschen weiter oben – aber Leipzig wird auch dieses Jahr wieder die Klasse halten.“

Bei Terminen wie dem gestrigen stehe allerdings die Jugendarbe­it im Vordergrun­d: Man versuche, „die Kinder irgendwie zu animieren, dass sie vielleicht in einen Verein gehen, dass sie Spaß dran haben.“Mannschaft­ssport sei für die Entwicklun­g wichtig. „Mit Niederlage­n umzugehen, Gewinnen natürlich – das prägt fürs Leben“, da ist sich Daniel Stephan sicher.

Beim kleinen Jannis hat es gefruchtet. Nach diesem Erlebnis sagt er: „Ich fand Sprungwürf­e am besten und will jetzt vom Fußball zum Handball gehen.“

Gewinnen und Verlieren im Sport prägt fürs Leben

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Als besondere Überraschu­ng konnten die Schüler und auch die Aktiven der SG Motor Arnstadt, die beim Training halfen, die Europameis­ter-Schale bestaunen. Foto: M. Lücke

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