Naturverbundene Städter wollen Nabu-Projekte unterstützen
Erfurter Familie sprengt 10 000er-Marke mit ihrer Mitgliedschaft beim Thüringer Verband
Im Stadtteil Daberstedt ist Familie Giribone-Fritz zu Hause. Die Erfurter wurden am Freitag offiziell als 10 000. Mitglied beim Naturschutzbund (Nabu) Thüringen begrüßt. Ein Vogelhäuschen, der Nabu-Foto-Kalender, fair gehandelter Kaffee, Tee und Schokolade sowie ein Packen Informationsmaterial und Broschüren füllten den Präsentkorb, den es zur Mitgliedsurkunde dazu gab.
„Wir wohnen in der Stadt und sind gern in der Natur unterwegs, wandern oder fahren Rad“, sagt Béatrice GiriboneFritz. „Und wir wollen, dass die Natur erhalten bleibt.“Weil sich der Nabu genau dafür einsetze und für Biodiversität, also biologische Vielfalt, weil er außerdem viele tolle Aktionen veranstalte, unterstütze die Familie dies nun auch mit ihrer Mitgliedschaft.
„Die Unterstützung der Menschen für den Nabu Thüringen wächst und so haben wir jetzt im Herbst die 10 000er-Marke gesprengt“, sagt Sprecher Jürgen Ehrhardt. Ein Grund für den Erfolg sei sicherlich darauf zurückzuführen, dass es ziemlich ein- fach ist, sich beim Nabu aktiv für den Schutz der Natur vor Ort einzusetzen. Es existieren 36 Kreis- und Ortsgruppen, zudem 22 Kinder- und Jugendgruppen. Die Bandbreite angebotener Themen und Projekte sei groß. Und die Menschen werden aktiv, weil ihnen die Natur am Herzen liege.
So sieht das im Prinzip auch Andreas Fritz: „Es gibt viele sinnvolle und gute Projekte, die man unterstützen kann.“Als Beispiel benennt er das Alperstedter Ried, dort hat die Familie Giribone-Fritz an einer Führung teilgenommen. Ob sie auch die dort angesiedelten Wasserbüffel gesehen hätten, wollte der Nabu-Vorsitzende Mike Jessat wissen. Aber die hatten sich rar gemacht. „Die Exmoor-Ponys haben sich gezeigt“, so Andreas Fritz. Er habe auch mal bei einem Arbeitseinsatz des Nabu in Döllstädt geholfen, und Möglichkeiten, sich zu betätigen biete der Verband reichlich.
Auf den wichtigen Stellenwert der ehrenamtlichen Arbeit beim Naturschutzbund macht neben dem Landesvorsitzenden auch Yvonne Schneemann, die Vorsitzende des Nabu Erfurt, auf- merksam. Neue Mitglieder würden häufig durch Mitglieder geworben. Überzeugende Argumente sind nur eine Sache, vielfach werde das Interesse auch bei Veranstaltungen und Aktionen geweckt. Daran hat die Naturschutzjugend regen Anteil, wie die Erfurter Vorsitzende des Nabu betont.
„Von der Schaffung neuer Lebensräume für Vögel und Amphibien bis hin zum Engagement für konfliktträchtige Arten wie Kormoran, Wolf und Luchs scheut sich der Naturschutzverband nicht, auch kritische Themen anzufassen“, sagt Mike Jessat. Ängste abbauen, sachlich aufklären und Menschen für die Natur begeistern, sei der Weg.