Erst Vaterglück, dann Doppelpack
Fabian Johnson bringt Gladbach beim 4:2 auf Kurs und vergrößert die Schalker Krise. Wiedersehen am Donnerstag
Mönchengladbach. Fabian Johnson war überwältigt. „Jeder, der Vater geworden ist, weiß wie schön das ist. Das habe ich irgendwie mitgenommen ins Spiel“, sagte der US-Nationalspieler von Borussia Mönchengladbach, der mit seinem Doppelpack maßgeblichen Anteil an der 4:2 (1:1)-Gala gegen den FC Schalke 04 hatte. Tags zuvor ist der 29-Jährige Vater eines Jungen geworden. An viel Ruhe war nicht zu denken, dennoch wirkte der Flügelflitzer recht ausgeschlafen und lief mehr als 12 Kilometer im Spiel. „Zum Glück war es ein Abendspiel, da konnte ich mich vorher noch ein wenig ausruhen“, verriet Johnson.
Mit dem vierten Pflichtspielsieg in Serie ist sein Team nicht nur die beste Rückrundenmann- schaft, sondern auch im DFBPokal und der Europa League noch aussichtsreich vertreten. „Was wir in der Rückrunde spielen, ist großer Fußball“, befand Flügelspieler Patrick Herrmann.
Das Vorspiel für die beiden Europa-League-Duelle in den nächsten beiden Wochen gegen Schalke geriet zur Demonstration der Gladbacher Stärke. „Am Ende war es eine Party im Borussia-Park. Wir haben die Schalker eine halbe Stunde lang richtig an die Wand gespielt“, meinte Borussias Abwehrspieler Tony Jantschke. Auch Trainer Dieter Hecking, der im elften Spiel mit seinem Team den achten Sieg feierte, war begeistert. „Die Mannschaft macht im Moment einen fantastischen Job“, befand der Coach.
Dabei waren die Schalker nach dem 0:1 durch Johnson und dem Ausgleich per Strafstoß von Nabil Bentaleb eine Stunde lang zumindest vom Ergebnis im Spiel. „Wir haben das Spiel Mitte der zweiten Hälfte innerhalb von zehn Minuten aus der Hand gegeben, weil wir genau das gemacht haben, was wir eigentlich nicht tun wollten, nämlich den Gegner zum Kontern einzuladen“, erklärte Schalkes Trainer Markus Weinzierl.
In diesen zehn Minuten schossen Johnson mit einem Treffer nach einer Kombination aus dem Fußball-Lehrbuch, Oscar Wendt und Raffael die 4:1Führung heraus. „Das darf man sich gegen eine gute Borussia nicht erlauben. Das war fahrlässig“, sagte Weinzierl. (dpa).