Verdienter Beifall trotz sportlichen Abstiegs
Volleyballerinnen von Schwarz-Weiß Erfurt beendeten Stippvisite in der Eliteliga mit einer intakten Vorstellung beim 1:3 gegen den VC Wiesbaden
Erfurt. In personalisierten Lettern stand‘s nach der Partie auf den extra für die Fans zum Saisonschluss angefertigtenVolleyball-Trikots der Schwarz-Weißen aus Erfurt: Danke schön!
Allemal verdient! Denn auch zum mit 1:3 (-18, -22, 17, -22) verlorenen Saison-Halali gegen den VC Wiesbaden geizten die etwa 500 Zuschauer in der Erfurter Riethsporthalle, unter ihnen rund 40 trommelintensive aus Wiesbaden, zu keiner Sekunde mit motivierendem, stets auch den Gast achtenden Beifall. Wie schon die gesamte, von den Ergebnissen her nicht nach dem einheimischen Geschmack verlaufene Saison. Und trotz des sportlich schon gewissen Wieder- abstiegs aus der Eliteliga. Ach ja, es ist Volleyball, nicht Fußball!
Sie alle wurden mit einer abwechslungsreichen, mit vielen Höhepunkten garnierten finalen Begegnung belohnt. Den gebeutelten Erfurterinnen, denen mit Kapitän Alison Skayhan und Natascha Niemczyk erneut zwei wichtige Spielerinnen nicht zur Verfügung standen, war die psychische Befreiung, nun nicht mehr um jeden Preis gewinnen zu müssen, anzumerken. Sie hatten Spaß und dokumentierten nach jedem Ballwechsel ihren Teamgeist. Auch die beiden Rekonvaleszenten – dies zu unterstreichen – verfolgten die Partie intensiv von der Wechselbank.
Dieser Umstand gebar Leistungssteigerungen von Spielerinnen, die lange im zweiten Glied standen oder stehen mussten. Eine Luise Wolf, sonst stets nur eingewechselt und dann mit Hemmschwelle, lieferte wohl ihre beste Partie von Anbeginn ab. Sie gesellte sich mit knallharten Angriffen an die Seite der in den Spielen zuvor allein für Angriffsdruck sorgen müssenden und damit auch ab und an fehlerhaften Toni Stautz. Ob am Netz oder aus dem Hinterfeld – Luise Wolf traf. Und steuerte 15 direkte Punkte – neben Stautz‘ 16 Zählern SWE-Bestwert – zur ansehnlichen Vorstellung der Einheimischen bei. Für mich war sie die Beste unter insgesamt verbesserten Schwarz-Weißen.
Beide profitierten von der endlich variabel und präziser als zuletzt passenden Michaela Wessely. Und auch Macy Ubben hatte ihre Angriffsstärke und damit -freude wiederentdeckt. So hatten die Gäste jede Menge mehr zu tun, die Schwarz-Weißen im Zaume zu halten. Deren Außenangreiferin Dora Grozer, jüngere Schwester von Deutschlands nun in China aktivem „Mister Volleyball“Georg Grozer, anerkannte: „Ich denke, die Zuschauer haben ein interessante Partie gesehen, in der Erfurt lange gut mitgehalten hat.“
Einziger Wermutstropfen und einer der die gesamte Saison getrübt hat: Die Schwarz-Weißen produzierten im ersten wie nach dem Sieghoch im dritten auch im vierten Satz final wieder einmal simpelste Eigenfehler.
Auch deshalb sind sie – zumindest sportlich – nicht mehr erstklassig.