Schreyer feiert seinen Karrierehöhepunkt
Drittliga-Akteur vom Post SV Mühlhausen scheitert im Achtelfinale der DM an Timo Boll und verpasst eine Medaille im Doppel nur knapp
Bamberg. Die gute Laune ließ sich Erik Schreyer auch nicht von der glatten 0:4-Niederlage im Achtelfinale nehmen. Seine achte Teilnahme an den deutschen Meisterschaften im Tischtennis, die in Bamberg ausgetragen wurden, wurden für den Drittliga-Spieler des Post SV Mühlhausen zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Selbst am Tag danach stand das Handy nicht still. „Ich habe unglaublich viele Glückwünsche entgegengenommen“, freute sich Schreyer, der vom Erlebnis in Bamberg erst am Sonntag „so langsam runterkam.“Nicht nur durch die Gruppenphase hatte sich der 28-Jährige gekämpft, sondern im Sechzehn- telfinale auch noch die Oberhand über Zweitligaakteur Björn Helbing behalten, den er 11:3, 10:12, 11:6, 12:10 und 11:8 bezwang. Als „Belohnung“wartete in der nächsten Runde kein Geringerer als Timo Boll, der nach der Absage von Dimitri Ovtcharov als Favorit in die Meisterschaften gestartet war. Und obwohl das ungleiche Duell mit dem deutschen Ausnahmespieler erwartungsgemäß in die klare Richtung ging – Schreyer verlor 5:11, 4:11, 1:11 und 2:11, genoss der Reichenbacher jeden einzelnen Punkt.
„Zu Beginn war Timo noch ein wenig kalt, da konnte ich ein paar Punkte machen. Aber in der Folge habe ich mir ab und zu gedacht – ist das noch die gleiche Sportart, die wir beide be- treiben“, sagte Schreyer mit Galgenhumor. Boll zog das Tempo an und siegte souverän. „Aber er hat mich phasenweise mitspielen lassen. Er ist halt ein absoluter Sympathieträger.“Boll ließ sich auch in der Folge nicht aufhalten und holte schließlich durch einen 4:0-Erfolg über Ruwen Filus seinen 11. deutschen Meistertitel. Schreyer wurde starker Gesamtneunter.
Im Doppel verpasste er eine Medaille knapp. Mit Kumpel Hermann Mühlbach (Jülich) überraschte er zunächst im Achtelfinale die favorisierte Kombination Alexander Flemming/Nico Christ und setzte sich 3:2 durch. Eine Runde später war dann aber gegen die favorisierten Benedikt Duda/Dennis Klein im fünften Satz Endstation.