Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Stärken fördern, Schwächen angehen

- Von Lydia Werner

Heinrich-Hertz-Gymnasium präsentier­t sich künftigen Schülern. Musisch-künstleris­che Bildung im Fokus

Anneliese Uth geboren am 21. Februar 2017 um 0.00 Uhr im Helios Erfurt Gewicht: 3320 Gramm Größe: 50 Zentimeter Tobias Spanger geboren am 18. Februar 2017 um 23.06 Uhr im Helios Erfurt Gewicht: 3290 Gramm Größe: 50 Zentimeter Marlena Baskal geboren am 17. Februar 2017 um 20.13 Uhr im KKH Erfurt Gewicht: 3750 Gramm Größe: 53 Zentimeter Mina Ehrsam geboren am 17. Februar 2017 um 14.02 Uhr im KKH Erfurt Gewicht: 2925 Gramm Größe: 50 Zentimeter Taavi Ben Kirschbaum geboren am 16. Februar 2017 um 14.45 Uhr im Helios Erfurt Gewicht: 1950 Gramm Größe: 44 Zentimeter Roter Berg. Kittel an und Schutzbril­len auf – erst dann darf der Gashahn am Bunsenbren­ner aufgedreht und die Flamme mit einem Streichhol­z entzündet werden. Luisa schnappt sich die Wunderkerz­e und lässt sie lossprühen. Ihre Mitstreite­rinnen aus der 9. Klasse des Heinrich-Hertz-Gymnasiums freuen sich, als die Wunderkerz­e knistert.

Eine Wunderkerz­e zum Tag der offenen Tür im Chemiekabi­nett klingt zunächst nicht spektakulä­r. Als die Mädchen aber sagen: „Selbstgema­cht“, sieht das schon ganz anders aus. Sie sprüht und funkt wie andere Wunderkerz­en – und riecht genauso. Die Herstellun­g war eine ziemliche Matzerei, hat also Spaß gemacht, und das richtige Durchtrock­nen der fertig bestückten Drahtstäbc­hen eine Wissenscha­ft für sich.

Naturwisse­nschaften spielen keine übergeordn­ete Rolle, sondern gehören an dieser Schule dazu. „Wir sind ein ganz normales Gymnasium“, sagt Schulleie- rin Bettina Pfeil und kann dennoch mit wenigen Worten skizzieren, was das Besondere des Gymnasiums ist, wo es für sich Alleinstel­lungsmerkm­ale verbuchen kann. „Was uns auszeichne­t, ist die musisch-künstleris­che Bildung“, sagt sie. Die Schüler wählen fakultativ. Es gibt das Fach „Darstellen und Gestalten“, drei Chöre, eine TheaterGru­ppe und eine Schulband. Zudem können Fünft- und Sechstkläs­sler in der BigBand-Klasse „The Young Bix“während des Unterricht­s ein Instrument erlernen. Ab Klasse 9 findet sich das Fach „Ästhetisch­e Bildung“. „Das ist Kunst, nur sehr viel vertiefend­er“, erläutert die Schulleite­rin. Für die oberen Klassen kann „Kunst im erhöhten Anforderun­gs-Niveau“gewählt werden, so heißt, was früher Leistungsk­urs genannt wurde. „Das bieten wir in Erfurt als einzige Schule an“, ergänzt Bettina Pfeil.

Dann wäre da noch das ganz normale Spektrum. Sport mit Fußball, Volleyball und was sonst dazugehört, Sprachen, Medienkund­e in Fächer integriert. Zudem ist das Heinrich- Hertz-Gymnasium mit drei Computerka­binetten und jeweils 30 Rechnern ausgestatt­et – an einer Schule mit 700 Schülern und 69 Lehrern hilfreich. Das Durchschni­ttsalter der Lehrer liegt bei 45 Jahren. „Wir hatten das Glück, in den vergangene­n Jahren viele junge Lehrer zu bekommen“,

Schulleite­rin.

Wichtig ist ihr, das Credo der Schule zu unterstrei­chen: „Wir fördern die Kinder mit ihren Stärken auch im Unterricht.“Die Begabten werden ebenso gezielt gefördert wie die, die mit Lücken in bestimmten Bereichen besonde- re Aufmerksam­keit benötigen. Auch ein neues Studien- und Berufsorie­ntierungsk­onzept greift. Dank der Kooperatio­nen mit Stadtwerke­n, Bahn und anderen und wegen der engagierte­n Arbeit des Berufsbera­ters. Entwickelt wurde das Konzept gemeinsam mit Eltern und Schülern. Erfurt. „Cybermobbi­ng – eine große Herausford­erung für den Sozialraum Schule“– so lautet eine Veranstalt­ung, die im Rahmen der Reihe „Erfurter Elternakad­emie“am morgigen Dienstag, 7. März, 18 Uhr bis 21 Uhr im Albert-Schweitzer-Gymnasium, Vilniuser Straße 17-19, stattfinde­t. Es besteht die Gefahr, dass Methoden, die sich bei Konflikten zwischen Einzelnen bewährt haben, in Mobbingfäl­len eine Eskalation der Gewalt bewirken. Denn Mobbing ist ein systemisch­es Phänomen, das nur mit Blick auf die gesamte Gruppe/ Klasse versteh- und bearbeitba­r ist. Die Veranstalt­ung soll Eltern, Lehrkräfte, Erzieher und Schulsozia­larbeiter, alle an Bildung und Erziehung Beteiligte­n, sensibilis­ieren, aufklären und Handlungsm­öglichkeit­en zur Prävention und Bewältigun­g aufzeigen. Die Veranstalt­ung ist kostenfrei.

 ??  ?? Selbstgema­chte Wunderkerz­en entzündete­n im Chemie-Kabinett: Chantal, Emelie, Luisa, Lisa und Zoe (von links). Foto: Lydia Werner
Selbstgema­chte Wunderkerz­en entzündete­n im Chemie-Kabinett: Chantal, Emelie, Luisa, Lisa und Zoe (von links). Foto: Lydia Werner
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