Aufsichtsräte erhalten pro Tag durchschnittlich 7720 Euro
Topverdiener unter den Dax-Konzernen ist Paul Achleitner von der Deutschen Bank, am wenigsten bekommt der Adidas-Aufseher
Michael Braun
Frankfurt. Wenigstens das bleibt ihm: Ferdinand Piëch wird wohl noch eine ganze Weile als der Aufsichtsratschef eines deutschen Konzerns gelten, der am meisten verdient hat. Knapp 1,5 Millionen Euro kassierte der Porsche-Enkel 2014 bei VW, bevor er im Frühjahr 2015 im Krach aus dem Konzern ausschied. An diese Summe kommt der neue Spitzenreiter auf der Gehaltsliste der Kontrolleure nicht heran. Er heißt Paul Achleitner, steuert den Aufsichtsrat der Deutschen Bank und erhielt dafür im vergangenen Jahr 800 000 Euro, wie eine Studie der Unternehmensberatung hkp ergab. Igor Landau, Aufsichtsratschef bei Adidas, musste sich mit der geringsten Vergütung unter den Dax-Konzernen von 205 250 Euro begnügen.
Im Schnitt wurden die Aufsichtsratschefs der 30 größten börsennotierten Konzerne mit einem Jahresgehalt von 386 000 Euro entlohnt. Das Durchschnittssalär der Aufsichtsratschefs ist 2016 laut Studie gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Prozent gestiegen.
Die 386 000 Euro seien im internationalen Vergleich nicht viel, sagte Regine Siepmann von hkp. „Wenn man sich die deutschen Aufsichtsratsvorsitzenden gegenüber den europäischen Chairmen anschaut, liegt die Vergütung in Deutschland deutlich tiefer.“Spitzenreiter in Europa seien die Verwaltungsratsvorsitzenden von Schweizer Konzernen. „Die kommen auf mehrere Millionen Euro pro Jahr.“Dennoch können sich die deutschen Tageshonorare für die Aufsichtsräte sehen lassen: Im Schnitt müssten die Chefkontrolleure laut Studie 50 Tage pro Jahr für das Mandat arbeiten. Dies seien gut 7720 Euro pro Tag.