Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Kleinfelds brisante Zeilen

Brief kostet ExSiemens-Chef Job

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New York/Berlin. Ein Brief hat den früheren Siemens-Vorstandsc­hef Klaus Kleinfeld seinen aktuellen Job in den USA gekostet. Nach monatelang­em Druck des Großinvest­ors und Hedgefonds Elliott musste er seinen Chefposten beim US-Metallkonz­ern Arconic räumen. Der offizielle Anlass: Kleinfeld hatte sich ohne Rücksprach­e direkt an Fondsmanag­er Paul Singer gewandt. Singer ist wegen seiner aggressive­n Einmischun­gen bei seinen Investment­s gefürchtet. Der Inhalt des Schreibens blieb rätselhaft. Nun hat es Elliott selbst veröffentl­icht.

Aus dem Schreiben kann der Eindruck entstehen, dass der ehemalige Siemens-Chef Kenntnis von exzessiven Partys Singers im Rahmen der FußballWel­tmeistersc­haft 2006 in Deutschlan­d hat. Süffisant äußert sich Kleinfeld in wenigen Zeilen darüber, dass er es in den vergangene­n Monaten zwar häufig mit Vertretern des Investors zu tun gehabt hätte. Persönlich seien sie sich „unglücklic­herweise“aber nie begegnet.

Wollte Kleinfeld seinerseit­s den Investor unter Druck setzen? In einem ebenfalls öffentlich gewordenen Schreiben entgegnet Elliott, mit „falschen Anschuldig­ungen“sollte Singer eingeschüc­htert oder erpresst werden.

Wirtschaft­lich habe Kleinfeld gute Arbeit geleistet, teilte der Metallkonz­ern Arconic zur Abberufung mit. Und verteidigt­e ihn damit abermals gegen die Kritik des Hedgefonds. Einzig mit dem Brief, habe er „schlechtes Urteilsver­mögen“bewiesen. (aky)

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