Gelungener Guss von der Krone bis zum Rand
Neue Glocke für St. Dionysius in Salomonsborn entmantelt und erstmals angeschlagen
Erfurt. Dass der Guss gelingen würde, daran hatten sie schon am Himmelfahrtstag nicht gezweifelt, als die über 1000 Grad heiße Bronze auf dem Domplatz gut in die Form floss. Und Joscha Flier und sein Vater Josef irrten nicht: Von der Krone bis zum unteren Rand hat sich alles gut in der Form aus Lehm und Stroh verteilt, wie sie sich am Samstag überzeugen konnten. Schweißtreibend, diesmal wegen der Sommersonne, schlugen sie den Mantel und Kern der Glocke Stück für Stück vorsichtig ab, „entmantelten“das gute Stück, das seinen Platz in der Kirche St. Dionysius in Salomonsborn finden wird. Das Glockentrio dort ist damit wieder komplett, freut sich Friedemann Boelicke vom Gemeindekirchenrat, der die Kirchensanierung die vergangenen Jahre als „Bauleiter“begleitet und die Idee zum Glockenguss hatte. Am 15. Juni soll die Glocke auf ihren Platz im Glockenstuhl in den Kirchturm gehievt werden.
„Hör dann die Stimm Gottes“steht auf der neuen Glocke geschrieben, in Anlehnung an ein historisches Schriftband, das in der Salomonsborner Kirche bei der Sanierung entdeckt wurde. „Ein Born lebendigen Wassers bist du“lautet ein weiterer Vers. Außerdem wird an das Reformationsgedenken im Glockengussjahr 2017 erinnert.
Pfarrer Ricklef Münnich zeigte sich überglücklich, die Glocke – noch am Kran hängend – anschlagen zu können.
Die Glocke ging danach auf die Reise nach Karlsruhe, um in der Firma Bachert noch herausgeputzt und intoniert zu werden.