Bayern: Die Sorgen der Asienreise
AC Mailand besiegt Münchener mit 4:0
Shenzhen/München. Von der vermittelten Vorfreude und den Hoffnungen vor der Asienreise des FC Bayern schien nach dem Bergfest am Samstag nicht mehr viel übrig geblieben zu sein. Schwer enttäuscht zogen die Münchener aus dem Stadion in Shenzhen, nachdem sie am sechsten Tag ihrer zwölftägigen PR-Tour nach China und Singapur gegen den AC Mailand eine 0:4-Niederlage bezogen hatten.
Im ersten Spiel in Shanghai gegen den FC Arsenal waren sie noch unglücklich im Elfmeterschießen unterlegen gewesen. Diesmal in Shenzhen hatten sie schon zur Pause 0:3 zurückgelegen und waren irrlichternd aufgetreten, vor allem in der Defensive. Später traf der ehemalige Leverkusener Hakan Calhanoglu noch zum Endstand.
Die Sätze, die danach aus Shenzhen in die Welt hinausgingen, brachten die Verstimmung nach dem Bergfest deutlich zum Ausdruck. „Das war ernüchternd in der ersten Halbzeit“, sagte Thomas Müller, „so ein 0:4 – da muss man erstmal schlucken. Nach so einer Niederlage braucht man ein bisschen Zeit, um sich wieder zu sammeln.“Trainer Carlo Ancelotti befand: „Das Ergebnis überrascht mich. Wir sind enttäuscht. Das darf uns nicht passieren.“Die Balance, die Abstimmung zwischen Offensive und Defensive, das Umschaltspiel also, „hat nicht funktioniert“. Man habe „nicht gut gespielt“, bilanzierte er weiter, „aber wir haben noch Zeit, um uns auf die reguläre Saison vorzubereiten. Und das müssen wir machen.“
Nüchtern betrachtet war es allerdings gar keine so große Überraschung, dass der FC Bayern nicht als funktionierende Einheit aufgetreten war. Zu viele Stammkräfte fehlen auf der Reise. Geschlaucht wirkte das Team in Shenzhen zudem, körperlich und gedanklich. Zu viel sollte man deshalb in die bisher sportlich enttäuschende Werbetour wohl nicht hineindeuten. „Man hat gemerkt, dass die Mannschaft müde war. Gestern war der tote Tag“, sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. (Ro)