Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Fahrradsch­lösser: Neun von 20 sind „mangelhaft“

Stiftung Warentest hat die Sicherheit verschiede­ner Systeme geprüft – Faltschlös­ser lassen sich besonders leicht knacken

- Von Alina Reichardt

Berlin. Millionen Fahrräder verschwind­en in Deutschlan­d jährlich aus Garagen und Hinterhöfe­n. Schlösser bieten nicht immer zuverlässi­gen Schutz, denn Diebe rücken bisweilen mit schwerem Gerät an, um an die Drahtesel zu kommen. Die Stiftung Warentest hat es ihnen nun gleichgeta­n, um herauszufi­nden, welche Schlösser sogar Bolzenschn­eider, Säge und anderen Werkzeugen widerstehe­n.

Die Tester nahmen Bügelschlö­sser, Falt- und Kettenschl­össer sowie Panzerkabe­lschlösser unter die Lupe. Vier der insgesamt 20 Prüflinge – Faltschlös­ser von Axa, Fischer, Kryptonite und Prophete – versagten im Härtetest und bekamen die Gesamtnote „mangelhaft“. Die Exemplare von Fischer und Prophete hätten sich binnen weniger Sekunden knacken lassen, heißt es im aktuellen „Test“-Magazin (8/2016).

Fünf weitere Schlösser fielen aufgrund ihrer hohen Schadstoff­belastung durch. Sie enthielten hohe Mengen krebserreg­ender Schadstoff­e aus der Gruppe der polyzyklis­chen aromatisch­en Kohlenwass­erstoffe (PAK) sowie hohe Gehalte des fortpflanz­ungsbeeint­rächtigend­en Weichmache­rs Diethylhex­ylphthalat (DEHP), der über die Haut aufgenomme­n wird. Die Verbrauche­rschützer straften die Produkte mit der schlechtes­ten Note ab. Besonders ärgerlich für OnGuard (Bügelschlo­ss 8000 Brute LS), Contec (Kettenschl­oss Power Loc) und Axa (Kettenschl­oss Linq 100), die im Aufbruchte­st „sehr gut“abschnitte­n.

Das beste Gruppenerg­ebnis legten die Bügelschlö­sser hin – vier von sechs erhielten das Urteil „gut“: Trelock BS 650 (73 Euro), Kryptonite Evolution 4 LS (85 Euro), das vergleichs­weise günstige Decathlon BTwin 920 (30 Euro) und das teure Abus Granit Plus (640/135HB2 30 TexKF) für 97 Euro.

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