Erstes Derby steigt in Nordhausen
Spielplan der Fußball-Regionalliga Nordost steht: Rot-Weiß zuerst in Altglienicke, Wacker zum Auftakt gegen Hertha II
Bad Blankenburg/Erfurt. Am neunten Spieltag der Fußball-Regionalliga steigt das prestigeträchtige Derby zwischen Wacker Nordhausen und dem FC Rot-Weiß Erfurt. Dies ist dem Spielplan des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) zu entnehmen, der gestern veröffentlicht wurde. Demnach ist die Austragung der Partie für das Wochenende vom 21. bis 23. September geplant. Im Gegensatz zu den ersten sechs Spieltagen – die bei der Staffeltagung am Freitag bestimmt werden – folgt die genaue Ansetzung durch den Verband jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Der Vorjahreszweite Wacker beginnt die Saison mit einem Heimspiel (28./29. Juli) gegen Hertha BSC II. Der Drittligabsteiger aus Erfurt muss zum Start bei der SGB Altglienicke in Berlin ran. Für Nordhausen folgen Neugersdorf (A) und Meuselwitz (H). Rot-Weiß spielt gegen Auerbach (H) und in Halberstadt. Die großen Brocken kommen für beide Thüringer Teams also erst im Herbst.
Gestern testete Wacker Nordhausen seine Form in Bad Blankenburg gegen den Halleschen FC aus der Dritten Liga. Im vergangenen Jahr hatten die Nordhäuser diesen Test in Sangerhausen knapp 1:2 durch ein spätes Tor verloren. Diesmal holten die Nordhäuser ein verdientes 2:2 gegen den HFC heraus.
Nordhausens Trainer Volkan Uluc bot in der Startformation mit Torhüter Glinker, Pluntke, Göbel, Andacic, Sobotta und Merkel gleich sechs Neuzugänge auf. „Wenigstens drückt die Sonne nicht mehr so“, sagte Wackers Mittelfeldakteur Benjamin Kauffmann, der sich wie zehn seiner Kollegen zunächst ausruhen durften.
Bei gut 30 Grad und großer Schwüle entwickelte sich eine Tempohatz. Nordhausens Medjedovic hatte schon nach drei Minuten die erste dicke Gelegenheit (3.) für Wacker. Doch danach zog der Drittligist an und Nordhausens Abwehr offenbarte Löcher. Sohn und Mane konnten aber beste Hallenser Chancen zunächst nicht nutzen.
Überraschend dann die Führung für Wacker. Medjedovic, der bisher in jedem der zwei Vorbereitungsspiele getroffen hatte, netzte wieder eiskalt ein (38.). Doch das 1:0 hielt nicht bis zur Pause. Keeper Glinker bekam nach Flanke einen Ball von Ajani nicht unter Kontrolle und fingerte ihn sich selbst hinter die Linie (43.). In der zweiten Hälfte durften dann in einer komplett neuen Wacker-Elf beispielsweise im Angriff Kammlott, Pichinot und Beil für Medjedovic, Genausch und Merkel ran. Wacker übte Druck aus. Doch der HFC hatte die Chancen. Aulig rettete, Petsch traf die Latte und dann wurde Askenberg angeschossen – 2:1 (80.). Wieder drohte ein 1:2 durch ein spätes Tor.
Doch Wacker kam noch einmal. Kammlotts Kopfball ging erst knapp drüber. Dann zirkelte Scholl einen Freistoß in den Strafraum genau auf Peßolats Kopf, der zum verdienten 2:2 einnickte. „Bei Standards waren wir noch ein bisschen unsicher, aber wir haben gut mitgespielt. Das war nach dem vielen Training ein prima Test“,meinte Wackers Trainer Uluc zufrieden.
Beim FC RotWeiß schwitzten die Spieler gestern Vormittag ordentlich. Nach diversen Spielformen, bei denen Trainer Thomas Brdaric immer wieder Verbesserungen forderte, war Willensstärke bei mehreren Laufrunden mit verschiedenen Zeitvorgaben gefordert. Neben den Feldspielern machten auch die Torhüter Lukas Cichos, Julian Knoll und Neuzugang Luca Petzold mit. „Da muss man durch“, lächelte Knoll, während der erst 16-jährige Petzold eine Verschnaufpause benötigte. Das Talent kommt vom 1. FC Nürnberg und ist als dritter Torwart geplant. Zudem steht er bei der U19 in der Regionalliga zwischen den Pfosten. „Luca ist ein hochtalentierter junger Torhüter, den wir von Beginn an bei den Profis integrieren und weiterentwickeln wollen“, so Sportdirektor Oliver Bornemann. Am Abend gewann Erfurt einen Test beim Verbandsligisten Preußen Bad Langensalza mit 6:1 (2:0).
Nur lockere Ballübungen absolvierten indes George Kelbel und Daniel Rechberger, die aber beide wie der Rest des Teams mit ins heute beginnende Trainingslager nach Weißensee reisen.