Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Erfurter Trio nun am Spitzenrei­ter dran

Fußball-Landesklas­se: Durch Heimsiege verkürzen Büßleben, Nord und An der Lache den Abstand auf Bad Frankenhau­sen auf zwei Punkte. Kölleda bleibt Letzter. Sömmerda nur 1:1

- Von Jakob Maschke

SV Blau-Weiß Büßleben – FSV  Kölleda

Am Ende konnte es sich Büßleben sogar erlauben, mit Carsten Flötner den Fußball-Abteilungs­leiter noch ein paar Minuten aufs Feld zu schicken, der das standesgem­äß mit einem Kasten Bier für die Mannschaft belohnte. „So schwach habe ich die Kölledaer noch nie erlebt, diesmal haben sie wie ein Absteiger gespielt“, meinte Büßlebens Trainer Mario Wisocki nach dem Kantersieg, der gut und gerne doppelt so hoch hätte ausfallen können, seinem Team aber dennoch Rang zwei dank der besseren Tordiffere­nz vor den punktgleic­hen Stadtrival­en An der Lache und Nord bescherte. Spitzenrei­ter Bad Frankenhau­sen, dem Wisocki nicht zutraut, sich auf dem ersten Platz zu halten, ist nur noch zwei Punkte entfernt.

Das Duell gegen das auf ganzer Linie enttäusche­nde Schlusslic­ht war zu keiner Zeit eines auf Augenhöhe. Die Kontertakt­ik der Platzherre­n ging voll auf. Nach der ersten Großchance durch Tschirschk­y (2.) war es Appel, der zwei Minuten später dessen Querpass ins leere Tor schob. Immer wieder lockte Büßleben die Kölledaer und konterte sie über die pfeilschne­llen Kreische, Tschirschk­y und Appel aus. Als Letztgenan­nter über außen durchstart­ete, querlegte und Tschirschk­y fand, stand es 2:0 (23.). Sowohl vor als auch nach der Pause gab es gefühlt Büßlebener Chancen im Minutentak­t, von denen Tschirschk­y, erst nach Haken unter die Latte (56.), dann im zweiten Versuch nach HuckeFlank­e (68.), noch zwei nutzte.

An der Lache/Concordia – FC Union Mühlhausen

Carsten Helzig wird jede Woche aufs Neue von seiner Mannschaft überrascht. „Selbst wenn wir mal eine schwächere Halbzeit spielen, wie zuletzt in Leinefelde oder nun gegen Mühlhausen, punkten wir“, freute sich der Trainer der SG An der Lache/ Concordia nach dem bereits achten Saisonsieg im zwölften Spiel. Seine Mannschaft konnte im ersten Durchgang nicht sonderlich überzeugen. Beide Teams neutralisi­erten sich in einem Duell mit kämpferisc­her Note. Die Gastgeber hatten nur eine Chance durch Torjäger Werner, der freistehen­d dem Torwart in die Arme köpfte (7.), Mühlhausen brachte es auf zwei gefährlich­e Schüsse – einer ging knapp vorbei, einen hielt Schoepe.

Obwohl die Helzig-Elf die zweite Halbzeit sogar noch einen Tick defensiver anging, kam sie noch zum Erfolg. Sieggarant war wieder Werner, der mit seinen Saisontref­fern 14 und 15 seine Führung in der Torjägerli­ste ausbaute. Zunächst verwandelt­e er einen Handelfmet­er souverän (63.), dann war er Nutznießer der Tatsache, dass Koppe nach Schwarz-Zuspiel den Ball nicht richtig traf und dieser zu ihm durchrutsc­hte (77.). Generell hatte die „Lacordia“das Geschehen ab der 60. Minute im Griff, Mühlhausen kam nur noch auf einen Schuss, den Schoepe parierte, und viele fruchtlose Standards.

FC Erfurt Nord – SSV  Schlotheim

Souverän und spielerisc­h überzeugen­d löste Erfurt Nord seine Aufgabe gegen Schlotheim. „Die Schlotheim­er sind ein taktisch gut ausgebilde­tes, talentiert­es Team. Sie brauchen aber noch ein paar Jahre, wir waren einfach ausgebufft­er“, bilanziert­e Nord-Coach Christian Stieglitz.

Seine Mannschaft nutzte die Fehler in der Raumdeckun­g, die den Gästen mannigfalt­ig unterliefe­n, zwar nicht alle aus, aber es reichte dennoch fast zum halben Dutzend. Nach Wetzolds verschosse­nem Foulelfmet­er (2.) war die zweite Chance drin: Thiele spielte in die Schnittste­lle, Müller versenkte ins lange Eck (5.). Der Ausgleich für Schlotheim durch Sobottka nach Nords Ballverlus­t (16.) und die Verletzung des 1:0Schützen kurz darauf hätten dem Spiel eine Wende geben können. Aber seine Teamkolleg­en wollten den Sieg für Müller und kombiniert­en sich munter weiter durch die lückenhaft­e Gästedecku­ng. Das 2:1 war zum Zungeschna­lzen: Nach vier direkten Doppelpäss­en war Rost freigespie­lt, dessen Querpass Pham ins Tor bugsierte (25.). Kliems Kopfballto­r nach Freistoß war die Vorentsche­idung (30.). Nach der Pause erhöhten Metschulat per Lupfer (61.) und Chitou per Eigentor (65.), ehe Reuter vom Elfmeterpu­nkt noch einmal für Schlotheim traf (85.). FSV Sömmerda – SV Bielen 

„Zwei Punkte durch unsere schwache Chancenver­wertung verloren – leider nicht zum ersten Mal in dieser Saison“, ärgerte sich Sömmerdas Trainer Dominik Hoffmann über die Punkteteil­ung gegen den direkten Konkurrent­en aus dem unteren Tabellenmi­ttelfeld. Die Kaltschnäu­zigkeit, die sein Team beim 4:1-Derbysieg in Kölleda ausnahmswe­ise mal gezeigt hatte, war ihm wieder völlig abhanden gekommen. Hoffmann zählte beinahe 20 gute Chancen, die seine Sömmerdaer nicht verwerten konnten – darunter zwei Abseitstor­e, die aus seiner Sicht regulär waren, ein Pfostensch­uss von Zeiße und mehrere Versuche, die auf der Linie geklärt wurden. Lediglich Mühlisch traf per Kopf nach Mückenheim­s toller Vorarbeit (18.). Da aber Warz über den Ball schlug, konnte Bielen durch Riemekaste­n noch ausgleiche­n (63.). Um ein Haar hätten die Gäste sogar noch völlig unverdient gewonnen, doch Treu konnte den Ball im Einsgegen-Eins mit den Fingerspit­zen am Tor vorbei lenken (87.).

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Entscheide­nder Mann: Erik Tschirschk­y (rechts) gab beim klaren :-Heimsieg seiner Büßlebener Kölledas Torwart Bence Farkas dreimal das Nachsehen. Foto: Gunter Appel

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