Erfurter Trio nun am Spitzenreiter dran
Fußball-Landesklasse: Durch Heimsiege verkürzen Büßleben, Nord und An der Lache den Abstand auf Bad Frankenhausen auf zwei Punkte. Kölleda bleibt Letzter. Sömmerda nur 1:1
SV Blau-Weiß Büßleben – FSV Kölleda
Am Ende konnte es sich Büßleben sogar erlauben, mit Carsten Flötner den Fußball-Abteilungsleiter noch ein paar Minuten aufs Feld zu schicken, der das standesgemäß mit einem Kasten Bier für die Mannschaft belohnte. „So schwach habe ich die Kölledaer noch nie erlebt, diesmal haben sie wie ein Absteiger gespielt“, meinte Büßlebens Trainer Mario Wisocki nach dem Kantersieg, der gut und gerne doppelt so hoch hätte ausfallen können, seinem Team aber dennoch Rang zwei dank der besseren Tordifferenz vor den punktgleichen Stadtrivalen An der Lache und Nord bescherte. Spitzenreiter Bad Frankenhausen, dem Wisocki nicht zutraut, sich auf dem ersten Platz zu halten, ist nur noch zwei Punkte entfernt.
Das Duell gegen das auf ganzer Linie enttäuschende Schlusslicht war zu keiner Zeit eines auf Augenhöhe. Die Kontertaktik der Platzherren ging voll auf. Nach der ersten Großchance durch Tschirschky (2.) war es Appel, der zwei Minuten später dessen Querpass ins leere Tor schob. Immer wieder lockte Büßleben die Kölledaer und konterte sie über die pfeilschnellen Kreische, Tschirschky und Appel aus. Als Letztgenannter über außen durchstartete, querlegte und Tschirschky fand, stand es 2:0 (23.). Sowohl vor als auch nach der Pause gab es gefühlt Büßlebener Chancen im Minutentakt, von denen Tschirschky, erst nach Haken unter die Latte (56.), dann im zweiten Versuch nach HuckeFlanke (68.), noch zwei nutzte.
An der Lache/Concordia – FC Union Mühlhausen
Carsten Helzig wird jede Woche aufs Neue von seiner Mannschaft überrascht. „Selbst wenn wir mal eine schwächere Halbzeit spielen, wie zuletzt in Leinefelde oder nun gegen Mühlhausen, punkten wir“, freute sich der Trainer der SG An der Lache/ Concordia nach dem bereits achten Saisonsieg im zwölften Spiel. Seine Mannschaft konnte im ersten Durchgang nicht sonderlich überzeugen. Beide Teams neutralisierten sich in einem Duell mit kämpferischer Note. Die Gastgeber hatten nur eine Chance durch Torjäger Werner, der freistehend dem Torwart in die Arme köpfte (7.), Mühlhausen brachte es auf zwei gefährliche Schüsse – einer ging knapp vorbei, einen hielt Schoepe.
Obwohl die Helzig-Elf die zweite Halbzeit sogar noch einen Tick defensiver anging, kam sie noch zum Erfolg. Sieggarant war wieder Werner, der mit seinen Saisontreffern 14 und 15 seine Führung in der Torjägerliste ausbaute. Zunächst verwandelte er einen Handelfmeter souverän (63.), dann war er Nutznießer der Tatsache, dass Koppe nach Schwarz-Zuspiel den Ball nicht richtig traf und dieser zu ihm durchrutschte (77.). Generell hatte die „Lacordia“das Geschehen ab der 60. Minute im Griff, Mühlhausen kam nur noch auf einen Schuss, den Schoepe parierte, und viele fruchtlose Standards.
FC Erfurt Nord – SSV Schlotheim
Souverän und spielerisch überzeugend löste Erfurt Nord seine Aufgabe gegen Schlotheim. „Die Schlotheimer sind ein taktisch gut ausgebildetes, talentiertes Team. Sie brauchen aber noch ein paar Jahre, wir waren einfach ausgebuffter“, bilanzierte Nord-Coach Christian Stieglitz.
Seine Mannschaft nutzte die Fehler in der Raumdeckung, die den Gästen mannigfaltig unterliefen, zwar nicht alle aus, aber es reichte dennoch fast zum halben Dutzend. Nach Wetzolds verschossenem Foulelfmeter (2.) war die zweite Chance drin: Thiele spielte in die Schnittstelle, Müller versenkte ins lange Eck (5.). Der Ausgleich für Schlotheim durch Sobottka nach Nords Ballverlust (16.) und die Verletzung des 1:0Schützen kurz darauf hätten dem Spiel eine Wende geben können. Aber seine Teamkollegen wollten den Sieg für Müller und kombinierten sich munter weiter durch die lückenhafte Gästedeckung. Das 2:1 war zum Zungeschnalzen: Nach vier direkten Doppelpässen war Rost freigespielt, dessen Querpass Pham ins Tor bugsierte (25.). Kliems Kopfballtor nach Freistoß war die Vorentscheidung (30.). Nach der Pause erhöhten Metschulat per Lupfer (61.) und Chitou per Eigentor (65.), ehe Reuter vom Elfmeterpunkt noch einmal für Schlotheim traf (85.). FSV Sömmerda – SV Bielen
„Zwei Punkte durch unsere schwache Chancenverwertung verloren – leider nicht zum ersten Mal in dieser Saison“, ärgerte sich Sömmerdas Trainer Dominik Hoffmann über die Punkteteilung gegen den direkten Konkurrenten aus dem unteren Tabellenmittelfeld. Die Kaltschnäuzigkeit, die sein Team beim 4:1-Derbysieg in Kölleda ausnahmsweise mal gezeigt hatte, war ihm wieder völlig abhanden gekommen. Hoffmann zählte beinahe 20 gute Chancen, die seine Sömmerdaer nicht verwerten konnten – darunter zwei Abseitstore, die aus seiner Sicht regulär waren, ein Pfostenschuss von Zeiße und mehrere Versuche, die auf der Linie geklärt wurden. Lediglich Mühlisch traf per Kopf nach Mückenheims toller Vorarbeit (18.). Da aber Warz über den Ball schlug, konnte Bielen durch Riemekasten noch ausgleichen (63.). Um ein Haar hätten die Gäste sogar noch völlig unverdient gewonnen, doch Treu konnte den Ball im Einsgegen-Eins mit den Fingerspitzen am Tor vorbei lenken (87.).