Hochstedt hat seinen Radweg Richtung Erfurt
Lange gefordertes Bauprojekt im Sommer erledigt. Zahlreiche Einwohner des Ortsteiles bei der Einweihung
Hochstedt. Rot-Weißes Absperrband, der alkoholfreie Sekt schon in den Gläsern. Dazu ein stattliches Publikum. Die Eröffnung der Fahrradweg-Anbindung Richtung Erfurt, war am Samstag bestens vorbereitet.
Verständlicherweise. Nachdem der Ort über ein Jahrzehnt lang für den Weg gekämpft hatte, musste die Einweihung ein kleiner Festtag werden. Von der Straße am Bürgerhaus geht es – nun auch offiziell freigegeben – über ein 910 Meter langes neues Asphaltband in Richtung GVZ und von dort auf bekannten Radwegen weiter Richtung Stadt. „Der Weg ist nun kürzer und bequemer geworden“, sagt der Hochstedter Hartmut Franke, der nahezu täglich mit dem Rad in Richtung Landeshauptstadt fährt. Wobei ihm einfällt, dass die Anbindung an den Ortsteil das Eine ist, in Erfurt es aber an gut funktionierenden OstWestund Nord-Süd-Trassen für Fahrradfahrer fehle.
Ortsteilbürgermeisterin Silke Palmowski griff, bevor sie die lange Entstehungsgeschichte des Weges kurz aufzeichnete, zur Gitarre. Und sang natürlich über die Vorzüge des Radfahrens. „Nur Genießer fahren Fahrrad und sind immer schneller da.“Dann zitierte sie aus einem Beitrag unserer Zeitung aus dem Jahr 2007, in dem ihr Vorgänger Egon Angelroth beklagte, dass nach Wegfall der Baustraßen ins GVZ auch die Wege für Radfahrer abgeschnitten waren. Dann begann, wie Palmowski skizzierte, ein langjähriges Anrennen – und Hinhalten. Irgendwann tauchte der Weg als Bauvorhaben im städtischen Haushaltsplan auf, aber ohne Geld. Und plötzlich ging es im Frühsommer 2018 ganz schnell, weil in einem Fördertopf des Landes noch ein Restchen aufgetaucht war. Vom 31. Juli bis zum September dauerten die Bauarbeiten für den Weg, der auch landwirtschaftlich genutzt werden kann. Tiefbauamtsleiter Alexander Reintjes freute sich offensichtlich auch, einen Punkt unter die Geschichte setzen zu können und kam zum BandDurchschneiden.
Nun wollen die Damen vom Frauentreff noch Blümchen säen und den Weg verschönern, wie Erika Schüssler verriet. Denn, warum sollte man nicht hier auch einfach mal Spazierengehen?