Zwei Niederlagen, zwei Triumphe
Wasserball: Während die Herren des ESSC bei ihrem Debüt in der Sachsenliga verlieren, holt sein Nachwuchs zwei Pokalsiege
Dresden/Erfurt. Ihren ersten Start in einem Ligabetrieb außerhalb der Thüringer Landesgrenzen seit 2009 absolvierten die Wasserball-Herren des Erfurter SSC am vergangenen Sonntag in Dresden. Der Auftakt in der sächsischen Landesliga 2018/19 brachte zwar zwei Niederlagen gegen den TUR Dresden II (5:8) und den amtierenden Meister ESV Görlitz (6:8). Dennoch lautete das eindeutige Fazit der Mannschaft: Es war die richtige Entscheidung, die Liga anzugehen.
Vor allem das sportliche Niveau hat das Team von Trainer Jörg König gefordert. Keine Überraschung, ist doch der Wasserball in Sachsen breiter aufgestellt und hat so auch eine stärkere Leistungsdichte als in Thüringen. In den ersten beiden Spielen wurde deutlich, dass jeder gegen jeden gewinnen kann. Diese Erkenntnis stimmt den ESSC hoffnungsvoll für die nächsten Spiele ab Januar.
In beiden Spielen begannen die Männer um Kapitän Thomas Eifert konzentriert und konnten das Geschehen lange Zeit ausgeglichen gestalten. Im Auftaktspiel gegen die Reserve des Zweitligisten TUR Dresden markierte Sven Angelstein die 1:0Führung für die Erfurter. Diese konnte nach Konterspiel und zwei Treffern des neuen Centers Christian Kattenberg sogar auf 5:2 ausgebaut werden. Auch nach der Pause konnte die Erfurter Defensive vor Torwart Cezar Costeanu noch dagegenhalten. Im Schlussviertel zeigten die nun taktisch besser eingestellten Gastgeber allerdings eine überzeugende Leistung. Nach drei Ausschlüssen gegen den ESSC erzielten die Dresdner noch vier Tore zum Endstand von 5:8 (1:1; 3:1; 1:2; 0:4) aus Erfurter Sicht.
Nach gründlicher Analyse folgte im zweiten Spiel des Tages gegen den ESV Görlitz ein nahezu perfektes erstes Viertel. Mit 3:0 legte der ESSC vor und die Zuschauer waren mehr als überrascht. Erst ein Erfurter Ausschluss und ein Strafwurf verhalfen den Görlitzern zum Ausgleich. Nach der erneuten Führung (4:3) durch Lucas Hauser nutzte Görlitz zwei Chancen eiskalt zur eigenen Führung. Als Sebastian Bech eine Überzahl zum 5:6 nutzte, kam noch einmal Hoffnung für den ESSC auf. Dass im Schlussviertel aber drei glasklare Chancen nicht genutzt und dann bei eigenem Konter eine Herausstellung kassiert wurde, brachte den Liganeuling um den mindestens verdienten einen Punkt. Das 6:8 (3:1; 1:4; 0:1; 2:2) zeigte, dass das eigene Überzahlspiel der Knackpunkt der beiden Spiele war. Sehr positive Akzente setzte Youngster Alex Rajewski (Jahrgang 2002), der unbekümmert spielte und ob seiner Schnelligkeit zum auffallendsten Akteur avancierte.
So blickt der ESSC dennoch selbstbewusst auf das Pokalfinale gegen den SV Halle II am 15. Dezember (20.30 Uhr) in Erfurt.
Den Landespokal in den Händen halten durften am vergangenen Wochenende indes bereits zwei Nachwuchsteams des ESSC. Mit einem klaren 16:4 gegen den SV Halle sichert sich die Erfurter U12 den ersten Titel der Saison. Mit sehenswerten Kombinationen und sicheren Abschlüssen führten Erfurts Youngster bereits zur Halbzeit mit 8:2. Mit viel Bewegung und Übersicht gelang ihnen nach der Pause das gleiche Resultat. Die gute Teamleistung zeigte sich auch im guten Einstand der Neuzugänge Till Wellendorf, Theodor Mündnich und Hannes Hinze und den sechs verschiedenen Torschützen. Bester Schütze war Tristan Fischer mit vier Treffern.
Die U16 des ESSC konnte es dem jüngeren Nachwuchs gleichtun. Ihr Erfolg gegen die Hallenser fiel mit 8:7 wesentlich knapper aus. Tom Steinecke brachte die Gastgeber in Führung, doch Halle drehte das Spiel auf 3:1. Im zweiten Viertel spielte die Mannschaft von Trainer Gabor Gartai deutlich konzentrierter und erreichte zur Halbzeit den 4:4-Gleichstand durch Simon Bergmann und zweimal Tom Steinecke. Nach dem Seitenwechsel musste zwar das 4:5 hingenommen werden, doch dann hatte Torwart Marius Dargel eine ganz starke Phase. Er ebnete den Weg zur erneuten 7:5Führung. Unerwartet glich Halle noch einmal aus. Als die Uhr nur noch acht Sekunden Spielzeit anzeigte, bekam Tom Steinecke freistehend den Ball, traf zum 8:7 und sorgte für grenzenlosen Jubel in der Matthes-Schwimmhalle.