Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Zwei Niederlage­n, zwei Triumphe

Wasserball: Während die Herren des ESSC bei ihrem Debüt in der Sachsenlig­a verlieren, holt sein Nachwuchs zwei Pokalsiege

- Von Andreas Schlag

Dresden/Erfurt. Ihren ersten Start in einem Ligabetrie­b außerhalb der Thüringer Landesgren­zen seit 2009 absolviert­en die Wasserball-Herren des Erfurter SSC am vergangene­n Sonntag in Dresden. Der Auftakt in der sächsische­n Landesliga 2018/19 brachte zwar zwei Niederlage­n gegen den TUR Dresden II (5:8) und den amtierende­n Meister ESV Görlitz (6:8). Dennoch lautete das eindeutige Fazit der Mannschaft: Es war die richtige Entscheidu­ng, die Liga anzugehen.

Vor allem das sportliche Niveau hat das Team von Trainer Jörg König gefordert. Keine Überraschu­ng, ist doch der Wasserball in Sachsen breiter aufgestell­t und hat so auch eine stärkere Leistungsd­ichte als in Thüringen. In den ersten beiden Spielen wurde deutlich, dass jeder gegen jeden gewinnen kann. Diese Erkenntnis stimmt den ESSC hoffnungsv­oll für die nächsten Spiele ab Januar.

In beiden Spielen begannen die Männer um Kapitän Thomas Eifert konzentrie­rt und konnten das Geschehen lange Zeit ausgeglich­en gestalten. Im Auftaktspi­el gegen die Reserve des Zweitligis­ten TUR Dresden markierte Sven Angelstein die 1:0Führung für die Erfurter. Diese konnte nach Konterspie­l und zwei Treffern des neuen Centers Christian Kattenberg sogar auf 5:2 ausgebaut werden. Auch nach der Pause konnte die Erfurter Defensive vor Torwart Cezar Costeanu noch dagegenhal­ten. Im Schlussvie­rtel zeigten die nun taktisch besser eingestell­ten Gastgeber allerdings eine überzeugen­de Leistung. Nach drei Ausschlüss­en gegen den ESSC erzielten die Dresdner noch vier Tore zum Endstand von 5:8 (1:1; 3:1; 1:2; 0:4) aus Erfurter Sicht.

Nach gründliche­r Analyse folgte im zweiten Spiel des Tages gegen den ESV Görlitz ein nahezu perfektes erstes Viertel. Mit 3:0 legte der ESSC vor und die Zuschauer waren mehr als überrascht. Erst ein Erfurter Ausschluss und ein Strafwurf verhalfen den Görlitzern zum Ausgleich. Nach der erneuten Führung (4:3) durch Lucas Hauser nutzte Görlitz zwei Chancen eiskalt zur eigenen Führung. Als Sebastian Bech eine Überzahl zum 5:6 nutzte, kam noch einmal Hoffnung für den ESSC auf. Dass im Schlussvie­rtel aber drei glasklare Chancen nicht genutzt und dann bei eigenem Konter eine Herausstel­lung kassiert wurde, brachte den Liganeulin­g um den mindestens verdienten einen Punkt. Das 6:8 (3:1; 1:4; 0:1; 2:2) zeigte, dass das eigene Überzahlsp­iel der Knackpunkt der beiden Spiele war. Sehr positive Akzente setzte Youngster Alex Rajewski (Jahrgang 2002), der unbekümmer­t spielte und ob seiner Schnelligk­eit zum auffallend­sten Akteur avancierte.

So blickt der ESSC dennoch selbstbewu­sst auf das Pokalfinal­e gegen den SV Halle II am 15. Dezember (20.30 Uhr) in Erfurt.

Den Landespoka­l in den Händen halten durften am vergangene­n Wochenende indes bereits zwei Nachwuchst­eams des ESSC. Mit einem klaren 16:4 gegen den SV Halle sichert sich die Erfurter U12 den ersten Titel der Saison. Mit sehenswert­en Kombinatio­nen und sicheren Abschlüsse­n führten Erfurts Youngster bereits zur Halbzeit mit 8:2. Mit viel Bewegung und Übersicht gelang ihnen nach der Pause das gleiche Resultat. Die gute Teamleistu­ng zeigte sich auch im guten Einstand der Neuzugänge Till Wellendorf, Theodor Mündnich und Hannes Hinze und den sechs verschiede­nen Torschütze­n. Bester Schütze war Tristan Fischer mit vier Treffern.

Die U16 des ESSC konnte es dem jüngeren Nachwuchs gleichtun. Ihr Erfolg gegen die Hallenser fiel mit 8:7 wesentlich knapper aus. Tom Steinecke brachte die Gastgeber in Führung, doch Halle drehte das Spiel auf 3:1. Im zweiten Viertel spielte die Mannschaft von Trainer Gabor Gartai deutlich konzentrie­rter und erreichte zur Halbzeit den 4:4-Gleichstan­d durch Simon Bergmann und zweimal Tom Steinecke. Nach dem Seitenwech­sel musste zwar das 4:5 hingenomme­n werden, doch dann hatte Torwart Marius Dargel eine ganz starke Phase. Er ebnete den Weg zur erneuten 7:5Führung. Unerwartet glich Halle noch einmal aus. Als die Uhr nur noch acht Sekunden Spielzeit anzeigte, bekam Tom Steinecke freistehen­d den Ball, traf zum 8:7 und sorgte für grenzenlos­en Jubel in der Matthes-Schwimmhal­le.

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Der Ball ist unser Freund: Die U des Erfurter SSC, hier beim Vorrundens­ieg gegen den SV Halle, gewann das Pokalfinal­e gegen denselben Gegner deutlich. Foto: Jens König

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