Viele Bürger haben einen Zweitjob
Gründe dafür sind vielfältig
Erfurt. In Thüringen haben nach Angaben von Experten immer mehr Menschen einen zweiten Job. Verdienten sich 2013 etwa 30.500 Menschen zum Ersteinkommen etwas durch einen geringfügig entlohnten Job (Minijob) dazu, waren es dieses Jahres etwa 35.700 Menschen und somit 5200 mehr, wie die Regionaldirektion Sachsen-AnhaltThüringen der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Mit einem Minijob kann man bis zu 450 Euro im Monat verdienen.
Die Gründe für Zweitjobs seien vielfältig. „In einigen Berufen, zum Beispiel im Verkauf, ist das Lohnniveau gering, so dass manche Menschen auf Nebenjobs angewiesen sind“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius. Hinzu komme, dass vor allem Frauen in Teilzeit arbeiten, damit weniger als in Vollzeit verdienen und einige von ihnen die Einkommenslücke durch einen Zweitjob ausgleichen wollen oder müssen. Andere Menschen wiederum entschieden sich für Nebenjobs, um sich größere finanzielle Vorhaben und Anschaffungen zu ermöglichen, sagte Senius.
Zweitjobs sind den Angaben zufolge meist Arbeiten im Tourismus, in der Gastronomie, im Büro und in Reinigungsberufen. Knapp 60 Prozent der Nebenjobber in Thüringen seien Frauen. Der Großteil der Beschäftigten mit einem Zweitjob sei zwischen 25 und 55 Jahre alt. Bundesweit haben den Angaben zufolge 8,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Nebenjob, in Thüringen sind es 4,5 Prozent.
In Sachsen-Anhalt haben nach Angaben der Arbeitsagentur 27.000 Menschen einen zweiten Job. (dpa)