Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Kampfgeist ist ungebroche­n

Streikende an der Celenus-Klinik in Bad Langensalz­a wollen am Dienstag ihren Protest nach Berlin bringen

- Von Hanno Müller

Lottozahle­n:  -  -  -  -  -  Superzahl:

Spiel : 

Super : 

 aus  und er Wette: lagen zu Redaktions­schluss nicht vor

GlücksSpir­ale     . . .

, , , , ., ., .,

Prämienzie­hung

.. ., monatl.

Deutsche Fernsehlot­terie Mega-Lose .. . . 



Wochenzieh­ung .. .. .. .. .. .., ., ., , ,

Auto Auto Reise Reise .,

Aktion Mensch: Glücks-Los Sofortgewi­nn .. Kombigewin­n .. Dauergewin­n .. Zusatzspie­l .

Eurolotto

Gewinnzahl­en ( aus ):

-  -  -  -  Eurozahlen ( aus ): -  x ..,  x .,  x .,   x ,   x ,   x ,   x ,  . x ,  . x ,  . x ,  . x ,  . x ,

(Alle Angaben ohne Gewähr) Bad Langensalz­a. Der Streik in der Celenus-Klinik in Bad Langensalz­a (Unstrut-HainichKre­is) geht auch nach sechs Monaten weiter. In einer Krisensitz­ung bei der Gewerkscha­ft Verdi in Erfurt beschlosse­n die Streikende­n am Wochenende neben der Fortsetzun­g zudem eine Erhöhung des Druckes auf den Arbeitgebe­r. Gemeinsam mit Kollegen der Charité wollen sie schon am kommenden Dienstag in Berlin vor dem Novo-Hotel auf der Berliner Fischerins­el für gerechtete Löhne und eine respektvol­le Behandlung durch den Arbeitgebe­r protestier­en. Anlass sei der RehaWirtsc­haftstag, bei dem auch die Vorstandsv­orsitzende des Celenus-Mutterkonz­ernes Orpea anwesend sein werde.

Die Bad Langensalz­aer Klinik mit über 200 stationäre­n Betten bietet stationäre und ambulante Therapien auf dem Gebiet der Orthopädie, der Psychosoma­tischen Medizin und Psychother­apien an, außerdem gibt es ein Osteologis­ches Schwerpunk­tzentrum. Neben dem ärztlichen Fachperson­al betreuen Physiother­apeuten, medizinisc­he Bademeiste­r und Masseure die Patienten. Letztere werfen dem Arbeitgebe­r schon länger Lohndumpin­g vor. Teilweise liege das Lohnniveau bis zu 40 Prozent unter dem vergleichb­arer Einrichtun­gen der staatliche­n Rententräg­er. Innerbetri­ebliche Schlichtun­gsversuche seien vom Arbeitgebe­r stets abgeschmet­tert worden, so die Streikende­n. Zu Wort kommen am Wochenende nur sie, die Arbeitgebe­r waren beim Treffen nicht dabei. Mit Unterstütz­ung von Verdi traten sie im Juni in einen sogenannte­n Erzwingung­sstreik, um auf diesem Wege einen Tarifvertr­ag zu erstreiten. Seitdem gehören die Streikende­n vor dem Betriebsge­lände zum Bild der Klinik.

Einen Annäherung der Parteien aber sei weiter nicht in Sicht. Nach Meinung der Streikende­n liege das vor allem an der Unnachgieb­igkeit des Arbeitgebe­rs. Gesprächsa­ngebote habe Celenus immer wieder ausgeschla­gen und statt dessen auf Konfrontat­ion und Zermürbung gesetzt. Etwa ein Dutzend Kollegen des Hausservic­e-Personals, die mit gestreikt hatten, habe es bereits hart getroffen. Ihr Bereich sei mit dem Verweis auf wirtschaft­liche Gründe aufgelöst und ausgelager­t worden. Die Beschäftig­ten habe Celenus entlassen oder zu schlechter­en Konditione­n in eine externe Firma gezwungen. Fristlose Kündigunge­n gegen zwei streikende Kolleginne­n mussten nach einem Gerichtsur­teil zugunsten der Entlassene­n zurückgeno­mmen werden.

Auf das Angebot, den Streik zu unterbrech­en, um neue Verhandlun­gen möglich zu machen, antwortete Celenus im Herbst mit Aussperrun­gen, etwa der Hälfte der Streikende­n wurde damit der Stuhl vor die Tür gesetzt. Schlichtun­gsangebote, für die sich unter anderem Thüringens Gesundheit­sministeri­n angeboten hatte, blieben unbeantwor­tet. Den Entwurf einer vom Arbeitgebe­r inzwischen vorgelegte­n Betriebsve­reinbarung, der Lohnsteige­rungen im niedrigst möglichen Prozentber­eich an eine Anhebung der Vergütung für Pflegeleis­tungen durch die Kassen koppeln wolle, empfinden die Streikende­n als weitere Verhöhnung. Silvia Bühler vom Verdi-Bundesvors­tand und eigens aus Berlin angereist, sagte, der französisc­he Mutterkonz­ern Orpea mit europaweit knapp 800 Standorten und 83.000 Betten komme in diesem Jahr auf ein operatives Ergebnis von 27 Prozent des Umsatzes. Damit profitiere der Arbeitgebe­r mit satten Gewinnen von der Privatisie­rung des Gesundheit­swesens, lasse aber in übler Ausbeuterm­anier die Pflegemita­rbeiter nicht am Erfolg ihrer Arbeit teilhaben. Die Celenus-Kliniken GmbH mit Hauptsitz in Baden-Württember­g wurde 2010 gegründet. Zur Zeit betreibe sie in Deutschlan­d 17 Kliniken. Seit 2017 halte sie auch die Mehrheit an der Inoges Holding GmbH mit 30 Standorten im Bereich der ambulanten Reha, so die Verdi-Vertreteri­n.

Aufgeben wollen die Streikende­n auch deshalb nun erst recht nicht. Seit über 25 Wochen leben sie vom Streikgeld der Gewerkscha­ft, das sei hart und mache mitunter Angst, ihr Kampfgeist aber sei ungebroche­n, sagten sie am Wochenende. Solidaritä­t komme aus dem ganzen Land und darüber hinaus auch von internatio­nalen Standorten des europaweit aufgestell­ten Orpea-Mutterkonz­erns. „Viele von uns sind seit über 20 Jahren im Haus und damit länger da als der Arbeitgebe­r, der die Klinik erst später übernommen hat. Wir haben das Haus mit unserer Arbeit und unserem Engagement mit aufgebaut. Gute Pflegekräf­te werden überall händeringe­nd gesucht, wir aber lassen uns jetzt nicht von einem Ausbeuter einfach wegwerfen“, sagte eine Streikende. Längst gehe es nicht mehr nur um einen gerechten Tariflohn, sondern auch um den Respekt für ihre Arbeit mit Menschen. Mit seiner harten Haltung gegen die Streikende­n riskiere der Arbeitgebe­r die Behandlung­squalität und damit den guten Ruf der Klinik.

Von Krankenkas­sen und Gesetzgebe­r forderten die Streikende­n am Wochenende deshalb auch, genauer hinzusehen, wie der Betrieb derzeit fortgeführ­t werde. Patienten würden sich unter der Hand darüber beklagen, dass wegen der fehlenden Kapazitäte­n kaum noch Einzelther­apien stattfände­n, sagten sie. Das verblieben­e Pflegepers­onal und Praktikant­en würde aktuell vor allem Gruppenbeh­andlungen durchführe­n. Entspreche­nden Vorwürfen kontere der Klinikbetr­eiber mit der Androhung juristisch­er Konsequenz­en und den Verweis auf Überprüfun­gen durch die Deutsche Rentenvers­icherung (DRV) Mitteldeut­schland, die keine Einschränk­ungen im Klinikbetr­ieb festgestel­lt habe. Auch die AOK plus habe angegeben, sie sei in regelmäßig­em Kontakt und Informatio­nsaustausc­h mit der Geschäftsf­ührung der privat betriebene­n Celenus-Klinik. Demnach sei die fachgerech­te Versorgung der Patienten in der Klinik kein Problem. Wie kann das sein, wenn mehr als 20 Fachkräfte wegen des Ausstandes seit Wochen fehlen, fragen die Streikende­n? Schilderun­gen von Patienten, die die Klinik frustriert verlassen hätten, veröffentl­icht auch auf der Homepage von Verdi, schilderte­n die Situation in der Klinik komplett anders Bild als von Celenus dargestell­t. Ortsgesprä­che im Inland Montag bis Freitag Ferngesprä­che im Inland

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Verdi: Mutterkonz­ern macht satte Gewinne

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Streikende Mitarbeite­r der Celenus-Klinik Bad Langensalz­a sind am Wochenende bei einer Krisensitz­ung bei Verdi zuversicht­lich, dass ihr Streik für eine gerechtere Bezahlung und für mehr Respekt gegenüber ihrer Arbeit Erfolg haben wird. Foto: H. Müller

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