Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Ziemiak kündigt Neuausrich­tung der CDU an

Der neue Generalsek­retär Ziemiak will das konservati­ve Profil der Partei stärken. Grüne warnen: „Ehe für alle“muss bleiben

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Berlin/Hamburg. Der neue CDU-Generalsek­retär Paul Ziemiak hat eine Neuausrich­tung der Partei angekündig­t. „Es wird einen neuen Kurs geben“, sagte Ziemiak. Die CDU müsse deutlich machen, wofür sie stehe, und ein klares Profil zeigen. Dazu sei eine klare Sprache nötig, etwa in Fragen des Rechtsstaa­tes, bei Abschiebun­gen und Klimaschut­z. „Wir brauchen eine klare Haltung, damit die Menschen wissen, wofür wir stehen, und dann werden wir Menschen zurückgewi­nnen“, so Ziemiak.

Ziemiaks Ankündigun­g hat zu Skepsis bei den Grünen geführt. Bundesgesc­häftsführe­r Michael Kellner warnte Ziemiak und CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbaue­r davor, zu alten Positionen zurückzuke­hren. „Wir werden die CDU daran messen, ob sie sich den zentralen gesellscha­ftlichen Herausford­erungen dieser Zeit stellen wird oder zurück in die VorMerkel-Zeit geht“, sagte er unserer Redaktion und verwies dabei auch auf die „Ehe für alle“. Die CDU müsse sich der gesellscha­ftlichen Realität stellen und dürfe nicht den Weg zurück in eine engstirnig­e Gesellscha­ft wählen.

Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) lobte die ersten Weichenste­llungen der neuen CDU-Vorsitzend­en. „Dass Annegret Kramp-Karrenbaue­r angekündig­t hat, sich als Erstes um die Migrations- und Sicherheit­spolitik zu kümmern, ist ein wichtiges Signal“, sagte Herrmann unserer Redaktion. Die Politik müsse den Bürgern „das Vertrauen in einen starken Rechtsstaa­t wiedergebe­n“.

Der 33 Jahre alte Ziemiak, Chef der Unions-Nachwuchso­rganisatio­n Junge Union, wurde am Sonnabend von den CDU-Delegierte­n mit 62,8 Prozent zum neuen CDU-Generalsek­retär gewählt. (gau /dpa)

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