„Jazz hat es in Thüringen nicht leicht“
20.000 Menschen bei 25. Thüringer Jazzmeile. Zu Künstlern der Reihe zählten Saxofonist Klaus Doldinger und Trompeter Till Brönner
Jena/Erfurt. Nach knapp 200 Konzerten, Jazzfesten und Lesungen geht die 25. Thüringer Jazzmeile zu Ende. Seit dem Start Ende September hätten rund 20.000 Menschen die Veranstaltungen des Jubiläumsjahrgangs besucht, sagte Programmleiter Thomas Eckardt am Wochenende.
Zu den prominenten Künstlern, die während des Festivals auftraten, gehören unter anderem der Saxofonist und Komponist der „Tatort“-Titelmelodie, Klaus Doldinger, und Trompeter Till Brönner. Auch nach dem eigentlichen Abschluss an diesem Wochenende können sich JazzFreunde noch auf einen weihnachtlichen Nachschlag am Montag in Erfurt und am 27. Dezember in Weimar freuen.
„Jazz hat es in Thüringen nicht leicht“, sagte Eckardt. In anderen Bundesländern sei die Szene öffentlich präsenter, sie verfüge dort auch über mehr finanzielle Mittel. In Thüringen stehe Jazz im Schatten anderer, für öffentliche Geldgeber und Sponsoren interessanterer Festivals wie etwa das Kunstfest in Weimar oder die Kulturarena Jena. Vorteil der Thüringer Jazz-Szene ist Eckardt zufolge ihre Vernetzung untereinander. Diese Kontakte und die zentrale Lage des Landes ermöglichten es, auch namhafte Musiker zu Konzerten auch in kleinere Städte zu holen.
In diesem Jahr kamen Musiker unter anderem aus der Schweiz, Israel, den USA, Polen und Brasilien. Neben dem Länderschwerpunkt Schweiz trug das Festival auch dem 100-jährigen Bestehen der Weimarer Kunst- und Designschule Bauhaus im kommenden Jahr Rechnung und holte Musiker aus der israelischen Bauhaus-Stadt Tel Aviv nach Thüringen. Insgesamt standen etwa 150 Auftritte auf dem Programm der 25. Ausgabe der Jazzmeile. Mehr als 25 verschiedene Einzelveranstalter luden dazu in verschiedene Städte ein, darunter Erfurt, Jena, Weimar und Nordhausen, aber auch Sonneberg, Zeulenroda und Mühlhausen. Auch ein Workshop gemeinsam mit der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar wurde wieder angeboten.
„Ohne das viele ehrenamtliche Engagement und die Spenden- und Fördergelder aus unterschiedlichsten Ecken wäre es nicht zu schaffen, ein Bundesland zwei Monate lang zu einer Spielstätte werden zu lassen“, sagte Festivalkoordinator Thomas Eckardt. (dpa)