Scholz soll Wacker-Trainer werden
Ex-Coach von Lok Leipzig in Nordhausen vor Amtsantritt. Verein hüllt sich aber vor Weihnachtsfeier in Sektkellerei noch in Schweigen
Nordhausen. „Kein Kommentar“hieß es gestern bei Wacker Nordhausen noch vor der Abfahrt zur Weihnachtsfeier in die Sektkellerei in Freyburg. Die „Bild-Zeitung“hatte gerade kolportiert, das der langjährige Trainer vom 1. FC Lok Leipzig, Heiko Scholz, zum 1. Januar beim Südharzer Regionalligisten den Job auf der Bank übernehmen soll. Lok-Urgestein Scholz (52) war bei den Messestädtern, die wie Nordhausen mit Aufstiegsambitionen gestartet waren, nach über sieben Jahren wegen Erfolglosigkeit entlassen worden. So wie bei Wacker Volkan Uluc. In Nordhausen wollte man zwar mit dem Trainerduo Tino Berbig/Matthias Peßolat bis zum Sommer weitermachen, doch der NOFV verlängerte die Sondergenehmigung für die beiden Übungsleiter mit B-Lizenz nicht ins neue Jahr.
Wacker, dessen Präsident Nico Kleofas nach dem 6:1 über Neugersdorf angekündigt hatte noch ein, zwei Gespräche mit den Kandidaten für den Trainerjob zu führen, will sich heute zur wichtigen Personalie äußern.
„Es gibt noch zwei, drei Sachen, die ich loswerden will“. hatte Kelofas am Freitagabend gesagt. Zunächst gingen Glückwünsche an Berbig. Ist er doch in der Vorwoche Vater eines Sohnes geworden. „Die Geburt war ein aufregendes Erlebnis, das ich nie wieder vergessen werde. Ich kann es mit Worten nicht beschreiben. Es war für mich auch das erste Mal“, sagt der frischgebackene Papa mehr als überwältigt.
Für Berbig und Peßolat bedeutet der Trainerwechsel nicht das Ende bei Wacker. Berbig wird Sportlicher Leiter und Aufgaben unter anderem zum Stadionbau übernehmen. Weiterhin ist der 38-Jährige jemand, der Thüringens Fußball und somit einige Spieler sehr gut kennt. Peßolat bleibt der Mannschaft auch unter den neuen Coach als CoTrainer erhalten.
In der großen Runde bedankte sich Kleofas bei beiden für deren „hervorragende Leistung“in den zurückliegenden Wochen. „Ich habe sie damals über Nacht überrumpelt, aber nicht überredet. Sie haben einen hervorragenden Job gemacht. Wir sind zurück in die Spur gekommen. Dass die Mannschaft lebt, haben wir heute gesehen.“
Die Wochen haben auch bei Berbig und Peßolat ihre Spuren hinterlassen. Viele positive. „Peßo und ich kannten uns vorher schon lange. Es war eine tolle Zeit, die uns noch mal ein Stück weit mehr zusammengeschweißt hat“, meint Berbig. Er zeigte sich ebenso dankbar wie Peßoßlat. „Für mich war es eine sehr aufregende, intensive und interessante Zeit. Ich bin ganz ehrlich, ich habe es anfangs wahnsinnig unterschätzt, was es heißt Co-Trainer zu sein. Ich bin einfach nur dankbar für die Chance, die man uns hier gibt.“