Teuer verkauft
Science City Jena verliert vor über 3000 Zuschauern in der Basketball-Bundesliga gegen Bayern München 66:82
Jena. BasketballBundesligist Science City Jena hat gestern mit 66:82 zwar gegen den deutschen Meister Bayern München verloren – dem Tabellenführer dabei aber außer im zweiten Viertel einen großen Kampf geliefert.
Die Jenaer, die auf den angeschlagenen Ikenna Iroegbu verzichteten, zeigten sich zu Beginn wenig beeindruckt von den noch verlustpunktfreien Gästen aus München. Nachdem Kapitän Derrick Allen die ersten beiden Punkte für die Hausherren erzielte, sollte diese Führung nicht die letzte für die Außenseiter von der Saale sein. Im Gegenteil, die Bayern brauchten eine Weile, ehe sie sich auf die Thüringer eingestellt hatten. Erst, als Münchens Trainer Dejan Radonjic auch noch den ehemaligen NBA-Profi Derrick Williams brachte, kippte die Partie zugunsten des Favoriten. Am Ende des ersten Viertels führten die Gäste mit 25:22.
Und dann bekam Science City zu spüren, warum Trainer Björn Harmsen die Bayern vor dem Spiel als „Übermannschaft der Saison“bezeichnet hatte. Im zweiten Viertel sprang der Motor der Münchner endgültig an und die Gäste zogen ohne jede Gnade davon. Der zuletzt noch für die Los Angeles Lakers aktive Willams durfte wieder Platz auf der Bank nehmen, weil seine Mannschaftskollegen alles im Griff hatten. Nur, als Jenas Jamar Abrams auf 29:35 verkürzte, sah sich Bayern-Coach Radonjic zu einer Auszeit gezwungen. Bis zur Pausensirene war die Partie im Prinzip vorentschieden: Science City lag mit 35:51 zurück. Hatte dem Meister in Offensive wie Defensive zu wenig entgegenzusetzen.
Eigentlich stellte sich für den zweiten Spielabschnitt nur eine Frage: Würden die Münchner die Thüringer jetzt auseinandernehmen? Nein, sie taten es nicht. Schalteten zwei Gänge zurück und ließen die Gastgeber vor 3076 Zuschauern in der ausverkauften Halle auf einmal wieder mitspielen. Und die nahmen die Einladung dankend an. Holten sich mit 15:10 sogar das Viertel und hatten bei einem Stand von 50:61 ein bisschen Hoffnung vor den finalen zehn Minuten geschöpft.
Die Halle stand jetzt und peitschte ihre Helden nach vorn. Beim 55:64 durch Allen hatten die Münchner nur noch neun Zähler Vorsprung. Doch fünf schnelle Punkte durch den deutschen Nationalspieler Danilo Barthel und den Serben Stefan Jovic sorgten wieder für klare Bayern-Verhältnisse. Trainer Harmsen, von einem ZehenBruch gehandicapt, winkte erbost ab und nahm eine Auszeit.
Doch auch Jenas Chefcoach konnte die Niederlage mit seinen taktischen Kniffen letztlich nicht mehr abwenden. Am Ende hieß es 66:82 in einem Spiel, in dem sich die Jenaer gegen den Meister dennoch lange Zeit teuer verkauft hatten.