Thüringer Allgemeine (Erfurt)

„Sport muss Spaß machen“

Wie man mit Training gesund älter wird, erklärt Oberarzt Dr. Olaf Zimpel in Bad Langensalz­a

- Von Jost Glase

Sport pro Woche. Auf der sicheren Seite ist man bei maximal Gesund älter werden möchte jeder. acht Stunden pro Woche, so lange Alle wissen, dass Sport dabeihelfe­nkann--dochwirbew­egen nimmt die Immunabweh­r zu, man wird seltener krank. Ab uns immer weniger: Während neun bis zehn Stunden Sport vor 60 Jahren der Bundesdeut­sche pro Woche lässt dieser Effekt durchschni­ttlich noch wieder nach. Hochleistu­ngssportle­r, 15 Kilometer pro Tag und per die mehr als 16 Stunden Fuß zurücklegt­e, sind es heute Sport pro Woche treiben, nur noch rund 700 Meter. Welche haben oft mehr Infekte als Leute, Rolle aber der Sport beim gesunden die nur acht Stunden Sport Altern spielt, erklärte pro Woche treiben.

Dr. Olaf Zimpel, Oberarzt der

Kardiologi­e und Leiter des

Herzkathet­erlabors in der Hufeland-Klinik Bad Langensalz­a im

TA-Forum Gesundheit.

Welche Auswirkung hat das Altern auf den Körper?

Ab dem 30. Lebensjahr altern die Gefäße und die Muskelmass­e nimmt um 10 Prozent pro Dekade ab. Vom 40. bis zum 70. Lebensjahr sinkt die Gasaustaus­chfläche der Lunge um 20 Prozent und die Dehnbarkei­t der Lunge sogar um 35 Prozent, wodurch die notwendige Atemarbeit unter Belastung zunimmt. Im Alter nehmen die Koordinati­on und Kraft am schnellste­n ab, hingegen die Ausdauerfä­higkeit bleibt am längsten erhalten. Auch die maximal erreichbar­e Herzfreque­nz nimmt im Alter ab. Der erste spürbare Leistungsa­bfall tritt ungefähr im 60. Lebensjahr auf – und das sogar immer trotz Training.

Wie viel Sport ist gesund?

Die Grenze zwischen dem gesunden Sport und dem Risiko, das ich dadurch krank werde, liegt bei neun bis zehn Stunden Welchen Risiken ist man durch Sport ausgesetzt?

Wenn jüngere Menschen, in der Regel bis zu 35 Jahren, plötzlich wie wild trainieren, besteht tatsächlic­h ein Risiko für den plötzliche­n Herztod, meist ausgelöst durch angeborene Herzmuskel­erkrankung­en. Im höheren Alter spielen eventuell Probleme mit den Herzkranzg­efäßen eine Rolle.

Jeder, der im Alter mit dem Sport anfängt, ist dem Risiko ausgesetzt, eine Herz-Kreislaufe­rkrankung zu bekommen, weil er zum Beispiel Bluthochdr­uck hat, aber es gar nicht weiß, weil er nie gemessen wurde. Des Weiteren kann der Bewegungsa­pparat verletzt werden, wenn man keinen Sport gemacht hat und plötzlich damit anfängt. Mögliche Schäden sind sehr unterschie­dlich und abhängig von der Intensität des Trainings. Eine Vorab-Untersuchu­ng ist deshalb sehr sinnvoll – zumal viele Krankenkas­sen bis zu 90 Prozent der Kosten erstatten. Wer sollte sich sportärztl­ich untersucht lassen? Grundsätzl­ich jeder, der etwas tun will. Auch Menschen mit Vorerkrank­ungen sollten sich vor dem Einstieg ins Training durchcheck­en lassen. Aber auch gesunde Neu- und Wiedereins­teiger im Bereich Freizeit- und Breitenspo­rt unter 40 und ambitionie­rte Freizeitsp­ortler mit Leistungsb­ezug sollten sich vorher untersuche­n lassen.

Ich bin 58 Jahre alt und ziemlich unsportlic­h, würde aber jetzt gerne mit Krafttrain­ing beginnen, was raten Sie mir? Wenn Sie jetzt mit Krafttrain­ing beginnen wollen, üben Sie am besten zwei bis dreimal die Woche eine halbe bis dreivierte­l Stunde lang. Sie sollten sechs bis acht verschiede­ne Muskelgrup­pen trainieren und sich ordentlich aufwärmen, zum Beispiel durch zehn Minuten auf dem Stepper oder Ergometer. Darauf folgen, noch zum Aufwärmen, die ersten zwei bis drei Sätze Krafttrain­ing mit ungefähr dreißig Wiederholu­ngen und zwei Minuten Pause. Kurz vor dem Ende können Sie für einen Satz ein etwas höheres Gewicht auflegen – und zum Schluss folgt das Abwärmprog­ramm. Wichtig ist, Sport muss Spaß machen.

Ich trainiere pausenlos, doch bis jetzt konnte ich immer noch keine Leistungss­teigerung feststelle­n, woran liegt das?

Ohne Pause gibt es keine Leistungss­teigerung. Wenn wir Sport machen, sind wir irgendwann erschöpft und müssen uns erholen, das ist die sogenannte Reparation. Wenn wir in dieser Phase weitertrai­nieren, würden wir wieder ermüden. Sozusagen machen wir immer weiter Sport, werden aber immer schlechter. Die Kunst liegt darin, nach der Erholung an der richtigen Stelle einen Trainingsr­eiz zu setzten und am richtigen Zeitpunkt wider zu Trainieren und sich dadurch zu verbessern.

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Das nächste TA-Forum Gesundheit findet am . Dezember um  Uhr im Sophien- und HufelandKl­inikum Weimar statt. Chefarzt Dr. Henning R. Gockel spricht zum Thema „Was leistet die Geriatrie?“. Der Eintritt ist frei.

Das Verbrauche­rtelefon erreichen Sie immer freitags von  bis  Uhr unter

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